Aluschlacke: Giftmüll-Deponie wird geräumt

Aluschlacke,Wiener Neustadt
Die Sanierung dauert zehn Jahre und wird europaweit ausgeschrieben.

580.000 m3 Giftmüll lagern in einer Deponie bei Wiener Neustadt. Direkt neben der A 2. Nun wird die Grube für rund 200 Millionen Euro geräumt; das Projekt wird voraussichtlich bis 2023 dauern. Es wird die teuerste Giftmüll-Räumung in der Geschichte der Zweiten Republik sein. Das UVP-Verfahren zur Sanierung der hochgiftigen Aluminiumschlacken-Deponie ist abgeschlossen. „Die Sanierung des Deponiegebiets ist ein wichtiges Projekt zum Schutz unserer Natur“, hält Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) fest.

Spätestens seit der Umweltkatastrophe von Ungarn, wo roter Giftschlamm das Dorf Kolontár am 4. Oktober 2010 verwüstet hatte, weiß man auch in Österreich um die Gefährlichkeit von Aluschlacke.

Mit Nachdruck

„Tausende Bürger beziehen aus der Mitterndorfer Senke ihr Wasser. Durch den Abschluss des notwendigen Behördenverfahrens kann nun eine Gefahrenquelle gebannt werden. Derzeit geht keine akute Gefahr von der ehemaligen Deponie aus. Ich hoffe, dass die weiteren Schritte zur Sanierung ebenso schnell passieren, wie die Abwicklung des Behördenverfahrens“, sagt ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger.

Die Sanierung, die europaweit ausgeschrieben wird und voraussichtlich zehn Jahre dauert, wird angesichts der toxischen Aluschlacke eine Herausforderung, wissen Insider. Der Giftmüll muss vor Ort unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in einer abgeschotteten Halle chemisch aufbereitet werden. Erst dann ist an eine Wiederverwertung des Materials zu denken.

Hunderttausende Tonnen Hausmüll und Bauschutt, die ebenfalls in der Grube schlummern, werden auf Deponien in der Umgebung entsorgt. „Je rascher die Deponie saniert wird, desto besser ist es für die Gesundheit der Menschen und die dauerhafte Qualität des Wassers in der Mitterndorfer Senke“, hält Schneeberger fest.

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