38 Gemälde erbeutet: Ein Jahr Haft für Einbruchs-Anstifter

Prozess - "Es geht heute weiter, Herr P.," sagt Richterin Barbara Zauner. "Hat sich was geändert bei ihren Verhältnissen?". "Alles" erklärt der Angeklagte. Er sitzt im Rollstuhl und seine Frau hat Samstag eine schwere Operation, da würde er gerne an ihrem Bett sitzen, wenn sie aufwacht. "Ich fürchte, das wird nicht gehen" erklärt Frau Rat.

Adam P., 50, ein polnischer Hafner aus Wien soll der Drahtzieher für einen Einbruch gewesen sein, bei dem am 10. September 2010 in Schönbühel an der Donau(Bezirk Melk) das private Kunstdepot eines Gärtners geplündert wurde. 38 Gemälde sackten die Täter ein. P. soll ihnen in einem Lokal den Tipp dazu gegeben haben.

"Er ist mit seiner Frau bei mir aufgetaucht und hat gefragt, ob ich Arbeit für ihn habe," berichtet das Einbruchsopfer, Arnold Strohmeier. Er habe abgelehnt, weil das Paar "irgendwie verdächtig" wirkte. Das war Wochen vor dem Einbruch, zu dem P. behauptet: "Ich hab‘ nicht einmal gewusst, wo eingebrochen wurde und dass Bilder gestohlen wurden."

Die Gemälde seien "keine großartigen Sachen gewesen", sagt der Gärtner. "Nur, was man halt so im Laufe der Zeit zusammenkauft." Er bekam sie von der Kripo zurück. Bei vielen ist der Rahmen zerkratzt, bei zwei das Glas zersprungen. Ob ihn das stört, fragt die Richterin. "Es stört einen viel im Leben" sagt der Gärtner. "Aber ich nehme es nicht so ernst."

Die Einbrecher wurden bereits verurteilt. P. fasste zweieinhalb jahre Haft aus, gewann die Berufung und kam jetzt im zweiten Anlauf in St. Pölten mit einem Jahr Haft (nicht rechtskräftig) davon. "Das ist ein sehr mildes Urteil," erklärt die Richterin.

Kommentare