18 Jahre Gefängnis für Mord an Ex-Frau

"Ich habe dir gesagt – du siehst die Kinder nie mehr wieder", soll die 38-jährige Paola W. zu ihrem Ex-Mann bei der Unterredung am Vormittag des 29. August 2013 auf offener Straße in Laa/Thaya (Bezirk Mistelbach) gesagt haben. Das war offenbar ihr Todesurteil. Wolfgang W. stach mit einem Fixiermesser zu. Immer und immer wieder. Auch als die Frau und Mutter seiner beiden Buben schon blutüberströmt in der Rathausgasse am Boden lag und um Luft röchelte. Am Donnerstag musste sich der 53-Jährige wegen Mordes vor den Geschworenen am Landesgericht in Korneuburg verantworten.
Sechs Jahre waren die beiden verheiratet. Die gebürtige Berlinerin zog zwei Mal ins Frauenhaus. "Ich glaube, sie hatte Depressionen", sagte der Angeklagte. 2013 ließ man sich im Juni einvernehmlich scheiden. Weil die Ex-Frau mit den Buben und einem neuen Liebhaber in die Steiermark ziehen wollte, beantragte sie wenig später die alleinige Obsorge bei Gericht. Wolfgang W. hatte den Brief am 28. August im Postkasten. Daraufhin fuhr er nach Mistelbach und kaufte eine Schreckschusspistole und Handschellen.
Am nächsten Tag lauerte er seiner Ex-Frau auf. Nach einem kurzen Wortwechsel hielt er ihr die Waffe ins Gesicht, die jedoch Ladehemmung hatte. Dann klappte er das Messer auf... Vor Gericht zeigte sich der Angeklagte zur grauenvollen Tat geständig, aber nicht reuig. "Wenn ich die Kinder nicht sehen kann, dann darf sie die Kinder auch nicht sehen", sagte der 53-Jährige. Und: Seit der Tat könne er wieder ruhig schlafen. Wagner: "Es tut mir halt leid um die Kinder." Der Psychiater attestierte dem Mann Zurechnungfähigkeit aber "emotionale Armut". Die Geschworenen entschieden einstimmig auf Mord. Der Mann wurde zu 18 Jahren Gefängnis (nicht rechtskräftig) verurteilt.
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