136 Polizei-Räder versteigert

136 Polizei-Räder versteigert
„Blaulicht ist keines dabei" - eine ungewöhnliche Auktion in Vösendorf.

„Gar nicht so schlecht, aber Blaulicht ist da leider keines dabei.“ Der Schmäh kam nicht zu kurz bei einer ungewöhnlichen Auktion in Vösendorf (NÖ) am Dienstag. Kamen doch 136 ausrangierte Dienstfahrräder der Polizei im „Fahrzeug- und Technik-Zentrum“ des Wiener Dorotheums unter den Hammer. Ausrufungspreis: zehn Euro.

Die Räder fanden reges Interesse und alle neue Besitzer. „Ich hoffe auf ein preiswertes Schnäppchen. Mehr als 40 Euro will ich aber nicht ausgeben und ein KTM oder Puch sollte es schon sein“, sagte Emil Sagmeister aus Wien und zückte seine Bieternummer. Dass der neue Drahtesel einmal vielleicht bei der Verbrecherjagd gedient hat, war für ihn aber Nebensache: „Mir geht es um ein gutes Fahrrad.“ Und mit Kennerblick fügte er hinzu: „Ich habe aber eigentlich einen besseren technischen Zustand erwartet.“

„Reparaturbedürftig, ohne Gewähr, Reklamation ausgeschlossen“ hieß es dann auch bei der Auktion. Trotzdem waren rund hundert Bieter persönlich erschienen und ungewöhnlich viele schriftliche Gebote eingelangt. 60 Euro für ein Mountainbike waren keine Seltenheit. „Das zahlt sich nicht aus. Für den Zustand sind uns die Räder zu teuer. Schließlich kommen noch 22 Prozent Käufergebühr dazu“, meinten Attila Pasztor und Elisa Fluder mit Baby Liv. „Aber es war spaßig, mitzuerleben, wie so eine Auktion funktioniert.“

Schließlich fanden alle Räder um durchschnittlich 50 Euro einen neuen Besitzer. Wer diese Chance versäumt hat, muss nicht verzweifeln: „Die niederösterreichische Polizei will uns etliche Diensträder bringen“, hieß es aus dem Dorotheum.

 

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