120 illegale Waffen im Keller von „tickendem Pulverfass“

120 illegale Waffen im Keller von „tickendem Pulverfass“
Mann drohte nach Verurteilung, seine mit ihm verfeindeten Nachbarn zu töten.

Ein jahrelang andauernder Nachbarschaftsstreit wegen krähender Hähne ist im Triestingtal, Bezirk Baden, dramatisch eskaliert. Ein 52 Jahre alter Mann hat nach einer (nicht rechtskräftigen) Verurteilung und einem Bericht in der ORF-Sendung „Am Schauplatz“ die Nerven verloren und angekündigt, seine Nachbarn zu ermorden. Beim Zugriff in seinem Haus entdeckte die Spezialeinheit Cobra ein Arsenal von 120 illegalen Waffen - dabei handelte es sich um vier verbotene Waffen, 21 Schusswaffen, 45 Hieb- und Stichwaffen sowie rund 6.000 Stück an Munition sowie Kriegsmaterial – und das, obwohl gegen den früheren Jäger seit Jahren ein Waffenverbot besteht.

Begonnen hat der Nachbarschaftsstreit, als sich der 52-Jährige und seine Frau vor ein paar Jahren Hähne anschafften. „Ab diesem Zeitpunkt wurden wir jede Nacht zwischen drei und vier Uhr Früh geweckt“, schildern die Nachbarn Gabriela und Manfred T. Aus der guten Nachbarschaft wurde eine erbitterte Feindschaft. Ein Gerichtsgutachter stellte fest, dass die Hähne tatsächlich zu laut seien. Nach monatelangen Beschimpfungen attackierte Norbert Sch. seinen Nachbarn bei einer Tankstelle. Dieser filmte den Angriff mit seinem Handy. Sch. wurde deshalb am Landesgericht Wr. Neustadt wegen Körperverletzung und Nötigung verurteilt.

Molotowcocktail

Nach der Ausstrahlung der ORF-Sendung spitzte sich die Lage vor wenigen Tagen dramatisch zu. Norbert Sch. soll angekündigt haben, das benachbarte Ehepaar zu töten und das Haus mit einem Molotowcocktail in die Luft zu jagen. Nachdem die Nachbarn von der Polizei in Sicherheit gebracht worden sind, stürmte die Cobra das Haus und stieß auf das Waffenarsenal. Beamte sprechen von einem „tickenden Pulverfass“.

„Die Waffen wurden von uns sichergestellt. Da wir nicht ausschließen können, dass es sich um illegalen Waffenhandel handelt, laufen die Ermittlungen weiter“, berichtet ein Beamter des Landesamtes für Verfassungsschutz. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft.

Kommentare