Glyphosat: Kärnten verhängt Teilverbot

Auf landwirtschaftlichen Flächen kann Glyphosat weiterhin verwendet werden
Verordnung untersagt Verwendung des Pestizids auf öffentlichen Flächen

Im Bemühen um ein generelles Glyphosat-Verbot hat das Land Kärnten nun einen ersten Schritt gesetzt: Mit der Pflanzenschutzmittel-Verordnung wird künftig zumindest auf öffentlichen Plätzen die Verwendung von Pestiziden untersagt.

Künftig ist damit der Einsatz von Glyphosat etwa in Parks, Pflegeeinrichtungen, auf Kinderspielplätzen und im Freigelände von Schulen, Kindergärten und Horten verboten. Die Verordnung beschränkt generell die Verwendung von giftigen Pflanzenschutzmitteln und fördert nicht chemische Methoden zur Beseitigung von Unkraut. Wie Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) mitteilte, bezieht sich der Erlass auf eine EU-Forderung, wonach die Mitgliedsstaaten die Verwendung von Pestiziden möglichst minimieren mögen. Das Verbot soll in der Regierungssitzung am 31. Jänner beschlossen werden, die Regierungspartner SPÖ und ÖVP haben ihre Unterstützung bereits zugesichert.

Für alle Pestizide

Lob spendeten Umweltorganisationen: Global 2000 begrüßte, dass sich das Regulativ auf alle Pestizide beziehe. Kärnten nehme somit eine Vorreiterstellung in Österreich ein. Die anderen Bundesländer sollten diesem Weg folgen, forderte indes Greenpeace. Von der Bundesregierung verlangt Greenpeace ein rasches österreichweites Glyphosat-Verbot, sowie einen ambitionierten Pestizid-Reduktionsplan.

In Kärnten laufen indes die Bemühungen um ein flächendeckendes gesetzliches "Nein" zu Glyphosat-Erlass weiter. Nachdem der Antrag durch den Kärntner Landtag ging, muss ein solches Vorhaben von der EU genehmigt werden. Eine Antwort wird im März erwartet.

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