„Cyber Kids“ gegen Kriminalität im Internet

Mikl-Leitner will Kinder vor den Gefahren im Netz besser schützen
Kinder werden immer öfter Opfer von Internet-Kriminellen. Neues Projekt soll Aufklären

Cybermobbing, Grooming – die Anbahnung sexueller Kontakte im Internet – oder schlicht Abzocke: Es gibt viele Gefahren, die online auf Kinder lauern. Sie werden immer öfter Opfer krimineller Handlungen im Internet. 45 Prozent der Kinder waren damit bereits konfrontiert.

Um sie besser schützen zu können, soll nun das Projekt „Cyber Kids“ entwickelt werden. Am Freitag gab Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in der „Europa Sport Mittelschule“ Mödling den Startschuss für die Projektplanung.

„Ich habe einmal ein Computerspiel runtergeladen, und dann musste ich plötzlich zehn Euro zahlen“, erzählt ein Bub, der die 1. Klasse jener Schule besucht, mit derer Hilfe das Projekt entwickelt wird. Zwar haben fast alle Kinder ein Handy und sind täglich online, doch das Wissen über den sicheren Umgang fehlt. „Stimmt es, dass jemand wissen kann, was ich heruntergeladen oder angeschaut habe?“, will etwa Irina wissen. Auch die Eltern unterschätzen die Gefahren vielfach.

Jeder ist online

„Es geht darum, Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren, vorsichtig ins Internet zu schauen“, sagt Mikl-Leitner. Eine Studie über die Internetnutzung der Jungen würde zeigen, dass 98 Prozent der 9- bis 16-Jährigen zu Hause online gehen – knapp die Hälfte davon im eigenen Kinderzimmer. Das durchschnittliche Einstiegsalter liegt bei zehn Jahren.

Das Projekt „Cyber Kids“ soll sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren sowie an deren Eltern richten. Experten des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie der Uni Wien, des Bundeskriminalamts, von Microsoft und HP, Pädagogen sowie Eltern- und Schülervertreter sollen in den nächsten zwei Jahren einen „Präsentationskoffer“ entwickeln, mit dem Präventionsbeamte dann in die Schulen gehen, um die Kinder in Medienkompetenz zu schulen.

Auch der richtige Umgang mit sozialen Netzwerken soll über ein „Fake-Facebook“ vermittelt werden. Denn: „Nur weil ich ein Internet-Checker bin, kenne ich mich nicht automatisch aus“, erklärt Kriminalsoziologe Alexander Neumann. Die Eltern sollen über Info-Abende erreicht werden.

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