KSV1870 kann Angriff auf Datenbank abwehren

Computervirus beschäftigt IT-Experten des KSV1870
Scanner entdeckte Virus auf PC im Servicecenter. KSV1870 betreibt seit vielen Jahren Konsumentenkreditevidenz für Banken.

Österreichs führender Wirtschaftsinformationsdienstleister, der Kreditschutzverband von 1870, ist am Freitag Opfer eines Virenangriffs aus dem Internet geworden. „Es stimmt nur zum Teil. Es hat nichts mit unserer Wirtschaftsdatenbank zu tun, sondern es geht um das Servicecenter, in dem Selbstauskünfte meistens von Privatleuten bestellt und abgeholt werden können. Das ist eine Kundenstelle, wo eine hohe Frequenz stattfindet und daher fällt das jetzt auf“, sagt KSV1870-Chef Johannes Nejedlik im Gespräch mit dem KURIER. „Es ist seit vielen Jahren bei uns eingerichtet. Es geht speziell um die Privatdatenbanken für die Banken, die wir betreiben.“ Nach dem Datenschutzgesetz kann jeder Bürger eine Selbstauskunft (siehe unten) im Servicecenter des KSV1870 einholen. Und hier schließt sich der Kreis. Ab Freitag ging das offenbar nicht mehr.

Registrierkassen-Software

„Der Virusscanner hat am Freitag auf einem PC in unserem Servicecenter, auf dem die Registrierkassen-Software läuft, einen Virus entdeckt und hat angeschlagen. Der Scanner hat alle Geräte abgeschaltet“, sagt Nejedlik zum KURIER. „Und es ist für diesen Fall vorgesehene Standardprozedur angelaufen, wodurch der Angriff abgewehrt werden konnte. Die wenigen betroffenen Geräte wurden sofort vom Netz genommen und bereits getauscht und es ist zu einer umfassenden Überprüfung gekommen.“ Nachsatz: „Da der Angriff abgewehrt wurde, kann man auch davon ausgehen, dass keine Daten abgesaugt wurden.“ Am Mittwoch soll das Selbstauskunftssystem wieder voll anlaufen.

Die Konsumentenkreditevidenz

Der KSV1870 betreibt seit 1964 die sogenannte Konsumentenkreditevidenz (KKE), in die jeder gewährte Konsumentenkredit zwischen Auftraggebern, sprich Banken, Leasingfirmen und Versicherungen und KSV1870 "eingemeldet" wird. Rund drei bis vier Millionen Kredite werden in dieser Datenbank erfasst. Eine KKE-Information umfasst laut KSV1870 den Kreditrahmen, den Beginn der Laufzeit, die voraussichtliche Laufzeit oder Endfälligkeit und Rückzahlungsvereinbarung. Zugleich werden auch Mitverpflichtete, sprich Bürgen, erfasst. Dazu heißt es auf der KSV1870-Homepage: „Sollte es während der Laufzeit zu Zahlungsanständen kommen, so werden diese vermerkt."

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