Wilderei: Verdächtiger soll selbst Jäger sein

Symbolbild
Polizei befragt Anrainer. Der Fall von Wilderei lässt die Wogen hochgehen.
Normalerweise macht die Gemeinde Wiesen aufgrund ihrer Jazztöne, die dort im Sommer erklingen, oder wegen ihrer Erdbeeren von sich reden. Doch derzeit gibt es in der rund 2800-Seelen-Ortschaft im Bezirk Mattersburg ein ganz anderes Thema Nummer eins. Ein Fall von Wilderei lässt die Wogen hochgehen. Die Polizei hat einen Verdächtigen ins Visier genommen: Der Mann übe selbst die Jagd aus, allerdings nicht im Bezirk.
Wie berichtet, hatte eine Augenzeugin am vergangenen Sonntag beim Spaziergang am Mattersburger Kogel – an der Hottergrenze zwischen Wiesen und Mattersburg – zwei Rehe gesehen. Plötzlich sei ein Schuss gefallen, kurz darauf ist ein Tier verletzt auf einer Wiese gelegen. „In zeitlicher und örtlicher Nähe zu dem Schuss ist der Dame ein Pkw entgegengekommen“, sagt Bezirkspolizeichef Robert Galler. Diese Tatsache lasse den Schluss zu, so Galler, dass der Lenker des Wagens mit der Tat in Zusammenhang stehe. Die alarmierte Jägerschaft hatte das Tier schließlich erlöst. Es wurde auch die Polizei alarmiert, sagt Jagdaufseher Eduard Jakubec aus Mattersburg.
Im Rahmen einer freiwilligen Nachschau im Wagen des Verdächtigen habe man keine Waffe gefunden, so Galler. Es gebe zwar Indizien, dass es sich bei dem Verdächtigen um den gesuchten Wilderer handle, Beweise würden aber fehlen. Die polizeilichen Ermittlungen laufen, Anrainer werden befragt.
Für Landesjägermeister Peter Prieler stellt sich der Fall in Wiesen als „klassische Wilderei“ dar, die durchgeführt wurde, um das Fleisch des Rehes zu verwerten. In den vergangenen Jahren habe es im Burgenland keine Probleme mit Wilderern gegeben, erklärt Prieler.

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