Wieder Ärger über Containerdorf in Bruckneudorf

Bürgermeister Dreiszker vor dem Containerdorf des BMI
Zwangsunterkunft wurde verlängert. Gemeinde will dem Heer das Areal abkaufen.

Nach den Demonstrationen und Diskussionen rund um das vom Innenministerium per Durchgriffsrecht umgesetzte Containerdorf war Bruckneudorf schön langsam zur Ruhe gekommen. Die in einem Privathaus untergebrachten 20 Asylwerber haben sich eingelebt und integriert, zu den Menschen, die im Containerdorf untergebracht sind, gibt es keinen Kontakt. "Da gibt es ein Betretungsverbot", erklärt SP-Bürgermeister Gerhard Dreiszker. Nach langer Zeit waren Flüchtlinge nicht mehr das Gesprächsthema Nummer eins in der Ortschaft. Die Ruhe sollte aber nur von kurzer Dauer sein.

Vor rund drei Wochen hat die Gemeinde davon erfahren, dass die Verordnung für das Containerdorf wieder für ein halbes Jahr verlängert wurde. "Versprochen wurden uns einmalig sechs Monate", sagt Dreiszker. Die Bevölkerung sei enttäuscht von der Vorgehensweise des Innenministeriums. "Es wäre schön gewesen, wenn man uns wenigstens informiert hätte", sagt Dreiszker. Bis Jänner wolle man die Flüchtlingsunterkunft noch tolerieren, anschließend etwas dagegen unternehmen.

Das soll aber nicht notwendig sein, der Vertrag zwischen Verteidigungs- und Innenministerium laufe aus, bestätigt Doskozils Pressesprecher Helmut Marban. Der burgenländische Minister hat veranlasst, die Bauarbeiten auf dem Areal – das Containerdorf sollte winterfest gemacht werden – zu stoppen.

Damit das Thema endgültig vom Tisch ist, soll der lange geplante Deal, dem Militär das Areal abzukaufen, bald Realität werden. Am Freitag trafen Bürgermeister Dreiszker und ein Berater Doskozils zusammen, um zu verhandeln. Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe war noch kein Ergebnis bekannt.

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