VP will Ideen für Süden und Rücktritt von Dunst (SP)

Südburgenland-Kongress: Die ÖVP-Mandatare Temmel, Steiner, Resetar, Sagartz, Hirczy (v.li.)
Bis Anfang 2017 sollen einige konkrete Vorhaben erarbeitet werden

Was viele Euro-Millionen der EU in zwei Jahrzehnten nicht geschafft haben, will die ÖVP jetzt mit viel Hirnschmalz erreichen. Das wirtschaftlich benachteiligte Südburgenland soll zum Landesnorden aufschließen, verkündeten Parteiobmann Thomas Steiner, Klubchef Christian Sagartz und die regionalen Abgeordneten Michaela Resetar, Walter Temmel und Bernhard Hirczy am Montag. Wo? Nicht im darbenden Süden, sondern im blühenden Norden, in Eisenstadt. Nur eine Zahl, die das pannonische Nord-Süd-Gefälle veranschaulicht: Das Bruttoregionalprodukt (Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres in der Region hergestellt wurden, Anm.) lag 2013 laut Statistik Austria im Nordburgenland pro Einwohner bei 29.000 Euro, in den südlichsten Bezirken Oberwart, Güssing und Jennersdorf bei 23.200 Euro.

Keine Theorie

Ein Südburgenland-Kongress soll eine Handvoll "ganz konkreter Vorhaben" destillieren, sagt Sagartz. Praktikables, statt grauer Theorie. Dass am Ende doch wieder der bekannte Wunschzettel mit mehr Arbeitsplätzen, besserer Verkehrsanbindung (S7) und schnellerem Internet herauskommt, glaubt Steiner nicht. Auch beim Eisenstädter Stadtentwicklungsplan habe die Einbindung der Bevölkerung gefruchtet. "Man glaubt gar nicht, wie viele positive Ideen die Menschen haben".

Nach einer Auftaktveranstaltung am 28. September in Stegersbach sollen im November in den einzelnen Bezirken die Köpfe rauchen. Teilnehmen kann jedermann, nicht bloß schwarze Parteigänger. Anfang 2017 soll der von Steiner, Sagartz & Co redigierte Forderungskatalog an die rot-blaue Landesregierung fertig sein.

An der Südburgenland-Politik von Rot-Blau lassen die Schwarzen kein gutes Haar. Besonders im Visier: SP-Landesrätin Verena Dunst, die am Wochenende in einem Zeitungsinterview gemeint hatte, im Südburgenland gebe es auch zu wenig Kaffeehäuser. Sagartz: Wenn Dunst nach 15 Jahren nicht mehr einfalle, sei sie rücktrittsreif.

Rote Replik

Alle geforderten Maßnahmen seien im beschlossenen Südburgenlandpaket bereits enthalten, konterte SPÖ-Landesgeschäftsführer Helmut Schuster. Bis 2020 würden rund 1,5 Milliarden Euro in diese Regionen fließen.

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