VP-Vizechef Ossi Klikovits denkt über Abschied aus Politik nach
Ein Wehrsprecher kennt keinen Schmerz: „Ich nehme das Ergebnis in Demut zur Kenntnis und scheide aus dem Nationalrat aus“, kommentiert Oswald Klikovits den Verlust seines Mandats. Nach Auszählung der Vorzugsstimmen und Vorliegen des Endergebnisses das nach der Sitzung der Landeswahlbehörde heute, Freitag, amtlich ist, hat der Siegendorfer nur noch eine kleine theoretische Chance.
Niki Berlakovich, der das einzige ÖVP-(Landeslisten)-Mandat im Burgenland erobert hat, müsste entweder wieder Minister werden oder auf sein Mandat verzichten – beides höchst hypothetisch. Der Umweltminister selbst hat mehrmals versichert, sein Mandat anzunehmen, wenn er der nächsten Bundesregierung nicht mehr angehört.
„Ich wusste, dass mein Mandat ganz schwierig zu halten ist“, sagt Klikovits, leider sei es verabsäumt worden, auf der Bundesliste für Absicherung zu sorgen. Wer hat‘s verabsäumt? „Die Landespartei insgesamt“, er wolle niemanden persönlich nennen, „so etwas tue ich nicht“. Er sei nie mit dem Strom geschwommen, damit habe er sich nicht nur Freunde gemacht.
Ist das für den 54-jährigen stellvertretenden Landesparteichef und ÖAAB-Obmann der Abschied von der Politik? Er wolle noch zuwarten, bis sich die Verhältnisse endgültig klären und dann entscheiden. „Ich würde gerne weitermachen, muss aber nicht“, sagt Klikovits, der auf seinen Beruf als Geschäftsführer des Hilfswerks verweist. „300 Mitarbeiter und sechs Heime – das ist Aufgabe genug“. Eine überraschende Festlegung gibt es aber schon: Für den Landtag will er 2015 nicht kandidieren. „Das liegt nicht mehr in meinen Überlegungen“.
Von den sieben im Burgenland zu vergebenden Mandaten sind nur vier im Land geblieben. Die SPÖ hat in den Wahlkreisen Nord (Erwin Preiner) und Süd (Norbert Darabos) je ein Grundmandat erreicht, die ÖVP (Berlakovich) und die FPÖ (Norbert Hofer) je ein Landesmandat. Christiane Brunner von den Grünen hat wieder ein Bundesmandat. Rouven Ertlschweiger vom Team Stronach hat den Einzug verfehlt.
26.912 Stimmen waren diesmal für ein Mandat erforderlich. Die ÖVP hat ein zweites um 3398 Stimmen verfehlt. 53.824 Stimmen hätten ein zweites Landesmandat beschert, auf die Volkspartei entfielen aber nur 50.426 Stimmen. Die im Burgenland nicht für Mandate „verbrauchten“ Stimmen gingen ins dritte Ermittlungsverfahren für Bundeslistenmandate ein. Wenn man so will, verdanken Mandatare auf Bundeslisten auch burgenländischen Stimmen den Einzug ins Hohe Haus.
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