Unwetter: Burgenland und Graz unter Wasser
In den frühen Abendstunden entlud sich über dem Osten der Landeshauptstadt ein heftiges Gewitter mit Starkregen. Im Bezirk St. Peter trat der Petersbach über die Ufer und setzte mehrere Straßenzüge unter Wasser. Das Kanalsystem schwappte über, an mehreren Stellen hob sich laut Feuerwehr sogar die Asphaltdecke.
Darabos besucht St. Lorenzen
Umweltminister
Nikolaus Berlakovich und Landesrat Johann Seitinger (beide ÖVP) machten sich am Donnerstag ein Bild von den fortschreitenden Aufräumarbeiten in der Unwetterregion St. Lorenzen. Berlakovich stockte die 1,5 Millionen Euro Soforthilfe um weitere 500.000 Euro auf, meinte aber, dass es nie einen 100-prozentigen Schutz geben könne.
Der Umweltminister unterstrich seine Forderung nach einem Bauverbot in roten Zonen. In der Steiermark und in Niederösterreich sei es zwar schon gesetzlich vorgesehen, aber nicht in den übrigen Bundesländern: "Das Verbot ist überall nötig. In Österreich stehen rund 400.000 Gebäude in gefährdeten Zonen." Er appellierte an die Bürgermeister betroffener Gemeinden. Sie dürften nicht dem Druck der Häuslbauer nachgeben und müssten Bewilligungen verweigern und den Vorgaben der Gefahrenzonenpläne folgen.
Dutzende überflutete Keller im Bezirk Oberpullendorf
Heftiger Regen hat Mittwochabend auch für zahlreiche Feuerwehreinsätze im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland gesorgt. 19 Wehren rückten aus, um Dutzende überflutete Keller und Straßen von den Wassermassen zu befreien. Das verlautete am Donnerstag die Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ). "Sämtliche Ortschaften von Sieggraben bis hinunter nach Weingraben hatten mit Überflutungen zu kämpfen", so eine Sprecherin der LSZ.
Bereits Mittwoch früh standen ebenfalls im Bezirk Oberpullendorf ein paar Keller unter Wasser, die Florianijünger waren mit Pumparbeiten beschäftigt. Gegen 20.00 Uhr setzte dann erneut sehr starker Regen ein. "Binnen kürzester Zeit kam sehr viel Wasser runter", sagte die Sprecherin. In Markt St. Martin musste die Feuerwehr einen Campingplatz evakuieren und auch wegen eines Blitzschlags ausrücken. Zudem musste die örtliche Abfahrt der S31-Schnellstraße wegen der starken Regenfälle kurzfristig gesperrt werden. Auch im Nordburgenland kam es zu ein paar Alarmierungen wegen Überflutungen, etwa in Hirm und Großhöflein.
Die Einsätze von Donnerstagabend dauerten laut LSZ bis etwa 1.00 Uhr. "Seit heute früh sind einige Feuerwehren mit Nacharbeiten beschäftigt", erklärte die Sprecherin. Für heute Abend sind im Bezirk jedoch erneut Regenschauer und Gewitter möglich, die Florianijünger sind daher weiter in Alarmbereitschaft.
Die KURIER.at-Redaktion nimmt Fotos der Unwetter von Lesern entgegen - per Email an newsroom@kurier.at
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