Unglück im Vergnügungspark

Die Hochschaubahn gehört zu den Attraktionen im Familypark St. Margarethen.
Ein Mitarbeiter wollte eine Kappe aufheben und wurde dabei von der Hochschaubahn erfasst.

Selbst wenn eine goldene Rolex hinunterfällt, darf ein Mitarbeiter nicht in die Gefahrenzone gehen, das weiß auch jeder“, kann Familypark-Geschäftsführerin Ulrike Müller am frühen Sonntagabend noch immer nicht fassen, wie es rund drei Stunden zuvor zu dem schrecklichen Arbeitsunfall kommen konnte. Ein 39-jähriger Mitarbeiter des Vergnügungsparks war von einem Zug der Hochschaubahn „Götterblitz“ erfasst und lebensgefährlich verletzt worden. Der Mann wurde laut Landessicherheitszentrale mit dem Notarzthubschrauber C3, der auf dem Busparkplatz gelandet war, ins AKH-Wien geflogen.

Gegen 15 Uhr hatte ein Besucher in einem Waggon der Hochschaubahn eine Kappe verloren, die im Bereich der Gleise liegen blieb. Der in Eisenstadt lebende Richard W. dürfte die Absperrung überklettert haben, um die Kappe aufzuheben.

Am falschen Ort

Ein Kollege wunderte sich, warum W. den Steg verlassen hatte und wollte nachschauen – da war das Unglück schon passiert. Der langjährige Mitarbeiter dürfte den heranbrausenden Zug übersehen haben und wurde an der niedrigsten Stelle der Bahn – knapp vor Ende der Fahrt – von einem Waggon erfasst und schwerst verletzt. Der Betrieb der Hochschaubahn wurde daraufhin für den Rest des Tages eingestellt. „Da kann man nicht mehr auf lustig tun“, sagt Geschäftsführerin Müller erschüttert: „Wir sind alle sehr betroffen“. In der Hochsaison sind bis zu 140 Mitarbeiter im Familypark beschäftigt.

Schon am Montag könnte der Götterblitz aber wieder fahren, laut Polizei hatte der Unfall keinerlei technische Ursachen. „Der Mann war zur falschen Zeit am falschen Ort“, sagte ein Beamter. Aber warum der erfahrene Bedienstete diesen fatalen Fehler machte, ist seiner Chefin ein Rätsel: „Er kennt sich dort am besten aus und hat die Fahrt am Anfang selbst freigegeben“. Nächstes Wochenende ist übrigens das letzte vor der alljährlichen Winterpause. Trotz rund 400.000 Gästen im gesamten Jahr sei „nichts passiert – und jetzt das“, hadert Müller.

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