Trotz großer Aufregung um verwahrloste Tiere keine Anzeige beim Amtstierarzt

Gänse, Enten und Hasen sollen nicht artgerecht gehalten werden (Symbolbild)
Burgenländische Tierrettung weist auf Fall von "Animal Hording" hin.

Eine Vielzahl an verwahrlosten Tieren auf einem heruntergekommenen Areal in Winden am See im Bezirk Neusiedl sorgt in sozialen Medien gerade für Entsetzen. Die Burgenländische Tierrettung hat am Montag auf einen Fall von "Animal Hording" aufmerksam gemacht und berichtet von "blankem Horror für Tiere". Die Tiere – mehr als 300 sollen es laut Tierrettung sein – würden nicht artgerecht gehalten und auch nur spärlich versorgt werden, heißt es.

Windens Bürgermeister Erwin Preiner bestätigt am Dienstag im KURIER-Gespräch die Missstände. Wie es genau auf dem Hof des beschuldigten Mannes zugeht, wisse er aber nicht. "Es gab schon mehrere Maßnahmen in der Vergangenheit. Auch wir als Gemeinde wollten uns die Lokalität anschauen, standen aber immer vor verschlossenen Türen", erzählt Preiner und kündigt weitere Besuche an. Eine Mitarbeiterin der Gemeinde berichtet von Küken, Hühnern, Enten und Hasen, die auf dem Gelände leben würden.

Verwunderung

Ein wenig verwundert über den aktuellen Fall zeigte sich der Neusiedler Amtstierarzt Dr. Peter Karall. Der Mann sei zwar amtsbekannt, von aktuellen Vorkommnissen weiß Karall aber nichts. Die Behörde habe in der Vergangenheit schon mehrmals Anzeigen gegen den Tierhalter erstattet. "Er wurde schon gestraft und erhielt Verbesserungsaufträge", erzählt der Amtstierarzt.

Aktuell seien weder ihm noch der Burgenländischen Tierschutzombudsfrau Dr. Andrea Velich irgendwelche Missstände gemeldet worden. "Wir gehen jeder Anzeige nach, aber wenn nicht angezeigt wird, können wir nichts machen", so Karall.

Der Burgenländische Tierschutzverein war für eine Stellungnahme am Dienstag nicht erreichbar.

Kommentare