Teuschls Testament in Mundl-Manier

Teuschls Testament in Mundl-Manier
"Da Jesus und seine Hawara" ist in Raiding fürs Benefiz zu hören. Kultiger Künstler, der das Kult-Werk liest, ist Willi Resetarits.

1971 rief Wolfgang Teuschls Buch Empörung und heftige Kontroversen hervor. Stein des Anstoßes: Der Autor, der 1999 verstarb, hatte sich am Neuen Testament vergriffen und den Bibel-Teil in den Wiener Dialekt überführt, freilich empfanden die Frommen und Anständigen des Landes die Heilige Schrift in Mundart als pietätlos.

Heute hat jener Aufreger von damals mit dem Titel "Da Jesus & seine Hawara" längst Kultstatus erreicht. Angesprochen auf den Klassiker gibt sich Dompfarrer Toni Faber ganz liberal: "Wie oft wirkt die Sprache der Kirche abgehoben und so weit vom Alltag der Menschen entfernt? Das echt Wienerische von Wolfgang Teuschl ist auch nicht alltäglich, aber es bringt dort und da - fern aller Dogmatik - eine Facette des Evangeliums zur Sprache, die sonst unbemerkt bleibt."

In gewohnt unverblümter Weise wäscht Willi Resetarits Teuschls Paradewerk rein. "Da Jesus hot domois sicha net nur noch da Schrift g'redt. Er hot si jo unter gaunz g'wähnliche Leit bewegt. Unter Strizzi und Pücher." Diese Sprache der "Strizzi und Pücher" á la Teuschl wählt Resetarits - begleitet vom Gitarristen Karl Ritter - immer wieder vor Publikum, auch am 10. Dezember im Liszt Zentrum Raiding, wenn er aus "Jesus und seine Hawara - Das neue Testament im Wiener Dialekt" liest und dem Werk mit seinem unverwechselbaren Stil seinen persönlichen und dem Abend nebenbei einen karitativen Stempel aufdrückt.

Engagement

Gastgeber ist nämlich der Rotary Club Oberpullendorf, Willi Resetarits ist nicht nur als Ostbahn-Kurti, sondern auch für sein soziales Engagement bestens bekannt. In diesem Fall fließt der Gesamterlös in die Vereinskasse von "2getthere. Die Einnahmen sollen dem burgenländischen Integrationsprojekt dazu dienen, Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien oder in Krisensituation zu unterstützen. Mittels Nachhilfestunden und einem speziellen freizeitpädagogischen Angebot möchte man die Schützlinge besser betreuen und wieder in die Gesellschaft integrieren.

Sa., 10. Dez., 19.30 Uhr, Lisztzentrum Raiding, Lisztstr. 46; VVK 23 €, AK 26 €; Karten: 02619 / 51047 (Lisztzentrum), 01 / 96096 (Ö-Ticket) oder unter www.lisztzentrum.at

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