Tatort Tanzparkett

Thomas Himmelbauer im Kastell Stegersbach
Krimiautor Thomas Himmelbauer schwingt im Kastell Stegersbach gerne das Tanzbein.

"Ich bin mit meiner Frau oft zum Tanzen hier. Das Ambiente ist einfach wunderbar", sagt Thomas Himmelbauer, als er mit Kastell-Chef Marc Peischl den großen Tanzsaal im Obergeschoß betritt. Noch herrscht gähnende Leere, das wird sich aber schnell ändern, denn "hier findet heute eine Hochzeit statt", verrät Peischl. Und da Himmelbauer nicht zu den Gästen zählt, nimmt er einen Stock tiefer – im Gasthaus – Platz.

Tatort Tanzparkett
Thomas Himmelbauer im Kastell Stegersbach
Himmelbauer ist Krimiautor, "der einzige im Südburgenland", wie er sagt und hat sich mit seinen Büchern mittlerweile einen Namen gemacht. Vor Kurzem ist sein neuer Krimi "Tod bei Güssing" erschienen. In seinem mittlerweile fünften Roman lässt er wieder seinen Protagonisten Anton Geigensauer ermitteln.

Schauplatz in allen Büchern ist das Südburgenland, vor allem die Gegend rund um Güttenbach, seiner Heimatgemeinde. "Alle Orte gibt es wirklich." Dabei würden selbst alteingesessene Einheimische noch Unbekanntes entdecken. "Manche gehen oder fahren schauen, ob es das wirklich gibt", schmunzelt er. Nur bei den Figuren stimmt nichts mit der Realität überein. "Alle sind frei erfunden, dennoch muss ich aufpassen, dass sich nicht jemand angesprochen fühlt." So habe er in einem Buch einen Dorfpolizisten Unger genannt – fatal, wie sich später herausstellte, denn "es gibt wirklich einen Polizisten, der so heißt."

Die Ideen für seine Bücher findet Thomas Himmelbauer sozusagen auf der Straße. "Ich schaue hin und höre zu", sagt er. "Alles, was die Menschen bewegt, kann ein Thema sein." Auch Persönliches würde er in seinen Krimis verarbeiten. "In meinem ersten Buch habe ich die Namen meiner Kinder etwas abgeändert."

Vorbild USA

Marc Peischl hat sich mit der Übernahme des Kastell Stegersbach einen Traum erfüllt. "Ich habe 13 Jahre lang in den USA gelebt und wollte mir hier in meiner Heimat ein Lokal aufbauen, das das amerikanische Bankett als Vorbild hat – eine Hochzeitslocation." Die hat er schließlich in dem alten Schloss, das einst von den Güssinger Grafen errichtet und lange Zeit im Besitz der Familie Szenteleky und später der Batthyánys war, gefunden. Die Anfänge waren schwer, denn Peischl musste in dem denkmalgeschützten Haus von Grund auf alles erneuern. "Fußböden, Heizung, alles wurde neu gemacht." Im August 2013 war es dann soweit: das Kastell wurde eröffnet.

Tatort Tanzparkett
Thomas Himmelbauer im Kastell Stegersbach
Das Konzept von Peischl ging auf, denn "bei uns finden hauptsächlich Hochzeiten und Taufen und jetzt auch viele Weihnachtsfeiern statt." Abseits der großen Feierlichkeiten bietet das Gasthaus des Kastell von Mittwoch bis Sonntag gutbürgerliche Küche mit regionalen Schmankerln.

Thomas Himmelbauer hat sich bei diesem Besuch mit einem Kaffee zufrieden gegeben. "Das nächste Mal komme ich wieder mit meiner Frau zum Tanzen", freut er sich.

Thomas Himmelbauer wurde 1960 in Wien geboren. Er unterrichtet Mathematik und Physik an einem katholischen Privatgymnasium in Wien. Seit 1989 lebt Thomas Himmelbauer mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Güttenbach im Bezirk Güssing. Anfang der 1980-er Jahre entstand der erste, bisher unveröffentlichte Roman „Mosaik“. 2006 hat er begonnen, Krimis zu schreiben.

Bisherige Veröffentlichungen: Tod in Pannonien (2009), Tod im Gymnasium (2010), Tod in Güttenbach (2011), Tod auf der Weißwandhütte (2013), Tod bei Güssing (2015). Allesamt erschienen im Verlag „federfrei“.

Das Gasthaus bietet regionale und saisonale Spezialitäten. Ober- und Untergeschoß bieten Platz für Feiern im
festlichen Rahmen.

Mittelpreisig. Von Mittwoch bis Freitag Tagesteller oder Mittagsbuffet ab 6,90 €.
A la Carte: Weißwein-Risotto mit Pilzen 11,90 €, Zwiebelrostbraten mit Kroketten und Speckbohnen 16,90 €.

Feierlich mit viel Platz. Im Sommer lockt eine große Terrasse.

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