Seit 26 Jahren für Volksgruppe aktiv

Emmerich Gärtner Horvath ist neuer Vorsitzender des Volksgruppen Beirats der Roma
Emmerich Gärtner-Horvath ist neuer Vorsitzender des Volksgruppen Beirates der Roma.

"Das Ziel muss sein, den gleichen Status wie die Mehrheitsbevölkerung zu erreichen und offen dazu stehen können, ein Roma zu sein", sagt Emmerich Gärtner-Horvath. Der Südburgenländer ist seit 26 Jahren in der Volksgruppenpolitik aktiv.

Anfang März ist er zum Vorsitzenden des Volksgruppenbeirats der Roma gewählt worden – einstimmig. Er folgt in dieser Funktion Rudolf Sarközi, der vor einem Jahr verstorben ist. "Wir haben von Anfang an gemeinsam die Anerkennung der Volksgruppe vorangetrieben", sagt Gärtner-Horvath. 1993 haben es die Roma Vertreter geschafft. Die Roma bekamen den Status einer eigenen Volksgruppe.

Der Südburgenländer aus Kleinbachselten ist von Beginn an im Roma-Beirat aktiv. Er war beim Verein Roma Oberwart dabei und hat 2004 den Verein Roma-Service gegründet, dem vor allem die Förderung, Bewahrung und Dokumentation der Kultur der burgenländischen Roma ein Anliegen ist. "Seit es die Vereine gibt, hat sich viel für die Roma verbessert. Wir haben es selber in die Hand genommen, es ist uns nichts von oben herab diktiert worden", sagt Gärtner-Horvath.

Aufgaben

Die Aufgaben des Beirats liegen in der Beratung und der Erhaltung der Kultur. "Das Bundeskanzleramt, Ministerien, das Land und Gemeinden fordern unsere Hilfe an", sagt Gärtner-Horvath. Außerdem wird im Beirat entschieden welche Projekte Unterstützung erhalten. "Wir wollen auch in den Medien präsent sein", sagt der Vorsitzende. Dazu gibt es eine Fernseh- und Radiosendung im ORF aber auch eigene Publikationen.

"Wichtig ist die Zusammenarbeit mit den anderen Volksgruppen", erklärt Gärtner-Horvath. Beim Sprachunterricht hätten die Roma den Nachteil, dass die Sprache nur mündlich überliefert wurde. "Wir haben kein Mutterland, wie die anderen", meint Gärtner-Horvath. Um so wichtiger sei es, den jungen Mitgliedern der Volksgruppe Kultur und Sprache zu vermitteln.

Rassismus

Obwohl sich durch Bildung- und Arbeitsmarktprojekte viel gebessert habe, seien Mitglieder der Volksgruppe auch heute noch mit Rassismus konfrontiert. In einigen Gemeinden sei es immer noch schwierig, Gedenktafeln für die verschleppten Roma aufzustellen. "Hier will man sich nicht mit der Geschichte auseinandersetzen", sagt Gärtner-Horvath.

Doch das Burgenland habe auch sehr viel dazugelernt, "wie man mit Menschen umgeht", sagt der Beirats-Vorsitzende. Viele negative Klischees gegen die Volksgruppe konnten mittlerweile ausgeräumt werden.

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