Schlepper: Polizei bittet um Mithilfe
Die da rüber kommen, sind ja in Wahrheit arme Hunde. Die großen Strippenzieher im Hintergrund, die Schlepper, die müsste man erwischen und drakonisch bestrafen." Das sagt Großpetersdorfs Bürgermeister Winfried Kaspar zur dramatisch gestiegenen Zahl von Aufgriffen illegaler Grenzgänger in den vergangenen Monaten.
Genau das versucht die Polizei jetzt zu erreichen und appelliert an die Bevölkerung um Mithilfe. Allein in den letzten vier Wochen wurden 77 Personen im Bezirk Oberwart aufgegriffen. "Wir ersuchen die Bevölkerung um Hinweise, wenn Gruppen von unbekannten Menschen durch die Orte laufen", formuliert Bezirkspolizeikommandant Oskar Gallop.
Nicht nur die illegalen Grenzgänger sind im Visier der Exekutive, sondern die Schlepper, die diese moderne Form des Menschenhandels organisieren und pro Schleppung tausende Euro kassieren.
Hinweise
"Wir sind für jeden Hinweis dankbar. Sind Fahrzeuge aufgefallen, wer hat sie gelenkt, wo sind Menschen ausgestiegen, in welche Richtung sind sie gegangen?", listet Gallop mögliche Fragestellungen auf. Die Bevölkerung soll sich auch nicht scheuen die Notrufnummer 133 bei Wahrnehmungen anzurufen. Diese würden alle vertraulich behandelt.
Das vermehrte Auftreten illegaler Grenzgänger im Bezirk Oberwart führen Ermittler auf einen wachsenden Kontrolldruck entlang der bisherigen Schlepperrouten, etwa im Landesnorden bei der A 4, zurück. "Die Schlepper weichen nun scheinbar über den Raum Szombathely aus und bringen von dort die illegalen Grenzgänger in den Bezirk Oberwart." Bisher wurden die in den Gemeinden Oberwart, Unterwart, Schachendorf, Großpetersdorf und Markt Neuhodis aufgegriffen. Das Gros stammt aus Afghanistan und Pakistan.
"Wir werden schauen wie sich das weiter entwickelt. Sollte das so weiter gehen wie bisher, dann wird das sicher ein Thema für alle Gemeinden werden", bewertet Unterwarts Bürgermeister Josef Horvath die Lage.
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