Rotes Kreuz: Die finanzielle Lage ist stabil

Rotes Kreuz: Die finanzielle Lage ist stabil
Mehr Mitglieder, aber weniger freiwillige Helfer im Einsatz: Die Rettungsorganisation zieht eine zwiespältige Bilanz.

Ich kann es gar nicht glauben, dass ich geehrt werde. Das freut mich sehr." Die 86-jährige Margarete Hoffmann aus Kobersdorf wurde von Franz Stifter, Vizepräsident des Roten Kreuzes und Bezirksstellenleiter in Oberpullendorf, als 6000. Mitglied im Jahr 2011 geehrt.

Lächelnd nimmt die rüstige Seniorin Blumen und eine Flasche Red-Cross-Wein entgegen. "Ich habe seit einiger Zeit eine Rufhilfe vom Roten Kreuz, damit bin ich sehr zufrieden. Und mein Mann war auch schon Mitglied", nennt die 86-jährige ihre ganz persönlichen Beweggründe für eine Mitgliedschaft bei der Rettungsorganisation.

Rund 30.000 Mitglieder zählte das Rote Kreuz im Vorjahr, jetzt sind es um 6000 mehr. Nach einer "Tür-zu-Tür-Aktion", bei der alle fünf bis sechs Jahre neue Mitglieder angeworben werden, freut man sich nun über den Zuwachs.

"Ohne die Mitglieder und unsere Sponsoren wären viele Angebote gar nicht möglich. Dass sich der Rettungsdienst auf so hohem Niveau befindet, ist nur durch Spenden möglich", sagt der Direktor des Roten Kreuzes Burgenland, Thomas Wallner, im Gespräch mit dem KURIER.

Derzeit verfügt die Organisation im Burgenland über rund 2500 freiwillige Einsatzkräfte, die beim Rettungseinsatz, der Krisenintervention oder der Team- Österreich-Tafel (siehe Zusatzbericht) arbeiten.

Stabile Lage  

Während das Rote Kreuz noch vor drei Jahren mit finanziellen und personellen Problemen zu kämpfen hatte ( der KURIER berichtete), sei die pekuniäre Situation nun "stabil". "Unsere Probleme sind gelöst. Das Budget ist gegenüber dem Jahr 2008 stabil", erklärt Wallner. Es sei aber als Non-profit-Organisation nicht einfach, kostendeckend zu arbeiten, sagt der Direktor. Und auch die öffentlichen Gelder würden in Zeiten der Krise nicht zu üppig ausfallen.

Zu den Hauptquellen der öffentlichen Subventionen zählen neben Land und Gemeinden auch die Sozialversicherungsträger. "Der größte Teil kommt aber von Sponsoren, Gönnern und Freiwilligen", sagt Wallner. Dabei seien aber nicht nur Geld-, sondern auch Zeit-spenden gefragt. Während die Zahl der Freiwilligen im Rettungsdienst immer kleiner werde, steige die Unterstützung etwa bei der Team- Österreich-Tafel. "Der Rettungsdienst ist sehr zeitintensiv. Die Freiwilligen müssen auch eine umfangreiche Aus- und Fortbildung absolvieren", erklärt Wallner. Bei anderen Diensten wie etwa der Team-Österreich-Tafel, wo der Einsatz mit etwa drei bis vier Stunden pro Woche geringer ausfalle, gebe es mehr Einsatzwillige.

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