Roma-Denkmal seit Jahren in der Warteschleife

Auf den Plakaten in Kemeten wird auf das virtuelle Denkmal hingewiesen.
Bürgermeister verspricht wieder: "Denkmal kommt noch heuer"

Ein virtuelles Denkmal für die 200 verschleppten und ermordeten Roma aus Kemeten, Bezirk Oberwart, gibt es jetzt in der Gemeinde. Der Verein Refugius hat gemeinsam mit den Volkshochschulen der burgenländischen Roma eine Webseite eingerichtet, die an die 1941 verschleppten und zum Teil ermordeten Kemeter Roma erinnert. Großflächige Plakate weisen in der Gemeinde auf die virtuelle Plattform hin.

Ein reales Denkmal ist zwar vorhanden, wird aber seit zehn Jahren nicht aufgestellt. Bürgermeister Johann Nussgraber, SPÖ, wird etwas aufstellen und zwar noch heuer, wie er im KURIER-Gespräch erklärt, doch: "Wir lassen uns sicher nichts von außen aufzwingen."

Angefangen hat alles im Juli 2000. Damals lehnte der Gemeinderat eine Gedenktafel ab, 2003 wurde der selbe Beschluss gefasst. 2006 hat der Gemeinderat beschlossen, doch eine Gedenktafel aufzustellen. "Spätestens im Herbst werden wir einen Geschichtskreis im Bereich des Gemeindeamtes aufstellen", erklärte Nussgraber 2006. 15 Tafeln samt einer Edelstahl-Skulptur werden angefertigt, eine der Tafeln sei den Roma gewidmet.

2010 erklärte der Ortschef vor der Gemeinderatswahl sei es "zu heikel", die Gedenktafeln aufzustellen. Seit damals hat sich nichts getan.

Der Gedenkort im Internet sei notwendig, weil ein realer Gedenkort immer wieder abgelehnt wurde, heißt es auf der Webseite. "Wir hoffen, dass wir damit ein Umdenken in der Gemeinde erreichen können", meint Horst Horvath von der Volkshochschule der Roma. www.gedenkweg.at

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