Rechnitzer matcht sich mit Informatiker-Elite aus aller Welt

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Der 19-jährige Thomas Tangl tritt demnächst bei der Informatik-Olympiade in Australien an.

Er ist vielleicht schon bald Olympionike. Speerwurf, oder Stabhochsprung ist aber nicht seine Disziplin. Thomas Tangl braucht nur eine Tastatur, einen Computer und beim Wettkampf „geht es um Zahlen“. Der 19-jährige Rechnitzer qualifizierte sich nämlich als bester Österreicher für die internationale Informatik-Olympiade. „Diesen Donnerstag fliege ich nach Australien, davor haben wir noch vier Tage Trainingslager“, erklärt Tangl, der schon zwei Mal an dem internationalen Schülerwettbewerb teilnahm, in Italien und Thailand. Gewonnen hat er den Bewerb bisher noch nicht. „Ich war immer im Mittelfeld“, sagt Tangl.

Der Schüler hat heuer seine Matura mit Auszeichnung an der HTL Pinkafeld bestanden. Ausgezeichnet kennt er sich auch bei Algorithmen aus, das brachte ihm das Ticket nach Brisbane ein. Er und seine drei Mitstreiter werden sich dort der weltweiten Informatik-Elite stellen. Bei der Olympiade gibt es zwei Wettkampftage, an denen jeder Teilnehmer Fragestellungen mit einem Computerprogramm lösen muss. „Es darf nur drei Sekunden laufen, je weniger Schritte das Programm braucht, um ein Problem zu lösen, desto besser“, erklärt Tangl.

Im Training

Im Training ist der 19-Jährige, der sich seit etwa vier Jahren mit dieser Materie beschäftigt, auf jeden Fall. „Die Basics habe ich in der Schule gelernt, den Rest hab’ ich mir selber angeeignet“, sagt der Rechnitzer, der täglich fünf Stunden trainiert. Beim Bewerb geht es nicht nur um das beste Programm für die Lösung, sondern auch um Schnelligkeit. Für die Lösung der gestellten Aufgaben darf er nur fünf Stunden benötigen. „Ein normaler Software-Programmierer würde ein paar Wochen dafür brauchen“, sagt Tangl.

Bei der Olympiade trifft sich die Elite der Informatiker aus aller Welt. „Die besten kommen aus China, den USA und Russland“, weiß Tangl aus Erfahrung. Aber nicht nur das Teilnehmerfeld ist hochkarätig besetzt, Elite-Unis schicken ihre Headhunter dort hin, um die hellsten Köpfe für ihre Institute zu begeistern. Nicht umsonst hat bereits die Human Resources-Abteilung von Internetriese Google bei dem Südburgenländer angeklopft. Zuerst einmal muss Tangl aber zum Zivildienst. „Danach will ich studieren.“ Das Fach: „Natürlich Informatik“. Sein Traum wäre am Massachusetts Institute of Technology in den USA zu studieren. Gespräche gebe es aber auch mit der TU München. Was sich nach der Olympiade ergibt, wird sich aber erst zeigen. www.ioinformatics.org

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