Prozess: 8000 SMS "aus Liebe"

Eine 31-jährige Südburgenländerin soll von ihrem Ex-Freund nach dem Beziehungsende mit Nachrichten bombardiert worden sein.

Seine Mitmenschen zu täuschen, das dürfte ein gelernter Koch aus Niederösterreich wohl beherrschen. Denn der Mann dürfte nicht nur seiner Ex-Freundin über Monate hinweg etwas vorgespielt haben. Auch die Behörden führte der Mann in die Irre. Vor Gericht gab der Mann, der wegen beharrlicher Verfolgung angeklagt ist, unterschiedliche Geburtsdaten an.

Vorgeworfen wird dem Mann jedenfalls, seine frühere Freundin, eine 31-jährige Südburgenländerin, "gestalkt" und sie bei einem Streit verletzt zu haben. Kennengelernt hatten sich die beiden im Juli des Vorjahres. "Wir haben uns oft nur alle zwei bis drei Wochen gesehen. Er hat mir erzählt, dass er schwer krank sei und wochenlang zu Therapien nach Tschechien fahren müsse. Heute weiß ich, dass diese Krankengeschichte und vieles andere erlogen war", schildert die 31-Jährige vor Gericht. Irgendwann habe es ihr gereicht, sie wollte die Beziehung beenden. "Da ist er dann auf mich losgegangen und hat mich zu Boden gedrückt und gewürgt."

Als die Frau daraufhin für drei Wochen zu ihren Eltern gezogen ist, habe der Albtraum erst begonnen. "Er hat mir ständig, zu jeder Tages- und Nachtzeit, SMS geschrieben und hat gesagt, er tut sich was an, wenn es aus ist." Nach einer vorübergehenden Versöhnung sei die Situation im Dezember erneut eskaliert. "Er war eifersüchtig und hat mich wieder attackiert." Daraufhin sei die Beziehung für sie endgültig beendet gewesen.

Vertagt 

Der Angeklagte dürfte das aber nicht so gesehen haben. Knapp 8000 SMS und zahlreiche eMails soll er ihr innerhalb von sechs Wochen geschickt haben. Auch kurz vor dem Prozesstermin soll er ihr noch Kurznachrichten geschickt haben. Er soll sich in den Mails auch als seine eigene Mutter ausgegeben haben, um so eine Kommunikation mit der Ex-Freundin herzustellen. Der Niederösterreicher bestreitet, seine Ex-Freundin attackiert und sie mit SMS "bombardiert" zu haben. Die Verhandlung wurde vertagt; Das Gericht will ausheben, in welchem Zeitraum der Angeklagte seiner Ex-Freundin SMS geschickt hat.

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