Politik erhöht Hürden für A3

A3-Weiterbau bis zur ungarischen Staatsgrenze soll 2023 oder 2024 starten
Autobahnbau. SPÖ will Ja aller Gemeinden, ÖVP gar eine Volksbefragung.

Je länger man zuwartet, desto teurer wird es: Schon ab 2004 plante die Asfinag die Verlängerung der Südostautobahn A3 vom Knoten Eisenstadt bis zur ungarischen Staatsgrenze vor Sopron. Weil die Anrainergemeinden damals zu "weitreichende Forderungen" wie Einhausungen gestellt hatten, wurde das 120-Millionen-Euro-Projekt von der Autobahngesellschaft des Bundes erst gar nicht beim Verkehrsministerium eingereicht. Seit einigen Jahren wird wieder geplant, am wahrscheinlichsten ist laut Asfinag eine "bestandsnahe Trasse", sprich entlang von A3-Zubringer und B16. Mittlerweile steht man bei grob geschätzten 250 Millionen für das zehn Kilometer lange letzte A3-Teilstück und Baubeginn 2023 oder 2024 – auf ungarischer Seite soll die Autobahn 2022 fertig sein.

Optimistische Asfinag

Jetzt könnte es für die Asfinag noch teurer, jedenfalls aber noch schwieriger werden. Nur "wenn alle Anrainergemeinden einverstanden und deren Forderungen erfüllt sind" (Untertunnelung, Einhausung oder großzügiger Lärmschutz), werde auch das Land seinen Sanktus geben, betonte Straßenbaulandesrat Hans Peter Doskozil ( SPÖ) am Donnerstag inmitten einer Schar roter Bürgermeister. Denn der Lückenschluss würde die A3 zur Transitroute ohne "Mehrwert" für die Region mache. Wenn man also schon ja sage, müsse auch alles passen. Die ÖVP versuchte die Ansage zu toppen, indem kurz darauf eine "Volksbefragung" in den Gemeinden gefordert wurde.

Galten früher nur Klingenbach, Siegendorf, Zagersdorf und Wulkaprodersdorf als unmittelbar betroffen, so nimmt die Politik jetzt auch Großhöflein und Müllendorf mit an Bord, weil sich dort eine Bürgerinitiative für die Einhausung eines schon bestehenden Teilstücks der A3 starkmacht.

Alexander Walcher von der Asfinag bleibt dennoch zuversichtlich, weil "wir grundsätzlich in Abstimmung mit Land und Gemeinden vorgehen". Zum gegenwärtigen Zeitpunkt will sich der Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH nicht festlegen, ob sich die angesprochenen Schutzmaßnahmen mit 250 Millionen Euro ausgingen, aber grundsätzlich seien die geschätzten Projektkosten großzügig bemessen.

Wulkaprodersdorf wehrt sich auch gegen eine ÖBB-Bahnschleife samt Kreisverkehr in luftiger Höhe und Park&Ride-Anlage – letztere komme nicht, das habe er bei den ÖBB "herausverhandelt", so Doskozil.

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