Odyssee: Burgenländische Schulgruppe saß über 20 Stunden am Berliner Flughafen fest

Die Schüler versuchten, auf Bänken etwas Schlaf zu finden.
Flug zwei Mal gestrichen, Schüler aus dem Burgenland kamen statt Freitagabend erst am Sonntag zuhause an.

Eine Schülergruppe der Mittelschule Marianum in Steinberg-Dörfl, Bezirk Oberpullendorf, strandete Ende April am Flughafen Berlin-Tegel. Nach einigen Tagen in Paris sollte es am 26. April mit Air Berlin über die deutsche Hauptstadt in Richtung Wien gehen. "Schon der Flug von Paris nach Berlin war verspätet", erklärt die Pädagogin Klaudia Gmeiner im KURIER-Gespräch. Nach dem Zwischenstopp in Berlin stieg die Gruppe ins Flugzeug, es ging in Richtung Rollbahn, "aber wir haben nicht beschleunigt", sagt Gmeiner. Nach einiger Zeit kam die Durchsage: der Flug ist gestrichen.

"Wir sind dann ausgestiegen und gestanden wie bestellt und nicht abgeholt", schildert Gmeiner. Sie, ihre Kollegin und 31 Schüler zwischen 13 und 14 Jahren mussten zuerst aufs Gepäck warten. Als die Koffer endlich kamen, hieß es, dass die Gruppe das Terminal verlassen müsse. Erst um 3 Uhr Früh wäre der Schalter wieder offen. Also verharrten die Schüler am Flughafen, das Terminal war aber erst ab halb fünf besetzt. "Es wurde uns angeboten die Kinder ,tröpfchenweise’ nach Hause zu schicken. Das konnte ich wegen der Aufsichtspflicht nicht machen, also blieb uns wieder nur der letzte Flug, um 21 Uhr", sagt Gmeiner.

16 Lunchpakete

Für die 33 Personen der Reisegruppe gab es dann insgesamt 16 Lunchpakete und es hieß wieder warten. Gegen 7 Uhr früh konnten die Koffer wieder aufgegeben werden. Die Schüler erhielten Zehn-Euro-Essensgutscheine und versuchten, auf den Sitzbänken etwas Schlaf zu finden.

Dann kam der nächste Schock: "Es gab einen Bombenalarm, wir mussten den Flughafen räumen", sagt Gmeiner. Passiert ist zum Glück nichts, nach kurzer Zeit konnten die Schüler wieder zurück. "Wir waren guten Mutes, doch dann zeigte mir eine Schülerin ein SMS ihrer Mutter, sie schrieb, dass unser Abendflug wieder gestrichen wurde", sagt Gmeiner. Am Schalter wurde das bestätigt. Es war kein Ende der Odyssee in Sicht. Schließlich buchte die Lehrerin Bustickets für die Heimreise.

Aus dem 90-Minuten-Zwischenstopp wurden 32 Stunden. Sonntagfrüh kamen die Schüler schließlich erschöpft zu Hause an.

Entschädigung

"Wir haben uns bei der Help-Redaktion des ORF gemeldet, die Airline hat sich dann bei uns entschuldigt", sagt Gmeiner. 350 Euro Fluggutschein oder 250 Euro Entschädigung pro Person will Air Berlin zahlen. "Wir werden die Entschädigung nehmen, den Gutschein darf sich die Airline behalten", sagt Gmeiner.

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