Niessl befürchtet Chaos bei vorzeitigem A4-Ausbau

Die Politiker fordern, dass der Bau des Teilstücks Fischamend bis Neusiedl vorgezogen wird
Ein vorzeitiger Ausbau würde laut dem Landeschef eine Totalsperre der A4 bedeuten.

Schon lange wird über den Ausbau der Ostautobahn diskutiert. Erst am Dienstag haben Vertreter der ÖVP an den aktuellen Ausbauplänen scharfe Kritik geübt. Statt erst 2018 solle die Errichtung einer dritten Spur auf dem Teilstück Fischamend bis Neusiedl so schnell wie möglich – am besten sofort – erfolgen (der KURIER berichtete).

Ganz und gar nicht verstehen kann dies LH Hans Niessl (SPÖ). "Gemeinsam mit LH Pröll und der damaligen Infrastrukturministerin Bures ist der Durchbruch zum Ausbau der A4 gelungen. 350 Millionen Euro werden investiert", erklärt Niessl.

Um ein Verkehrschaos zu vermeiden, erfolgt der Ausbau in vier Teilschritten: In einem ersten Schritt wurden Sicherheits-Sofortmaßnahmen, wie mehr Leitschienen und Reflektoren, umgesetzt. Derzeit wird an der dritten Spur zwischen Flughafen und Fischamend gearbeitet. Ab 2015 folgt die Generalsanierung der Strecke Neusiedl bis zur Staatsgrenze und ab 2018 bekommt die Strecke Fischamend bis Neusiedl eine dritte Spur.

"Vorwahlparolen"

Niessl sieht in den Forderungen der ÖVP "kontraproduktive Vorwahlparolen, die den Menschen in den Gemeinden massiv schaden würden". Denn würde der Baubeginn für das Teilstück von Fischamend bis Neusiedl bereits jetzt erfolgen, hätte dies eine Sperre der A4 zur Folge. Die rund 89.000 Fahrzeuge, die täglich die Ostautobahn benützen, müssten dann durch die Gemeinden fahren. "Mit dieser Forderung werden die Menschen in den Gemeinden massiv belastet", meint Niessl.

Auch Erwin Preiner, Verkehrssprecher der SPÖ-Neusiedl sowie Landtagsabgeordneter Werner Friedl sehen in einem früheren Ausbau eine Belastung für die Bevölkerung: "Ein gut geplanter Ausbau kann nicht über Nacht erfolgen. Wer dies dennoch fordert, nimmt bewusst eine Verkehrshölle in Kauf."

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