Neustart mit Mozarts "Zauberflöte"

2019 wird es wieder Oper im Steinbruch St. Margarethen geben: LR Doskozil, Karl Wessely (Arenaria), LR Petschnig, Daniel Serafin (Esterhazy)
2019 gibt‘s wieder Oper in St. Margarethen; traditionelle Haydntage stehen wohl vor dem Aus.

Der zweite Frühling in der Beziehung zwischen Land Burgenland und Esterházy-Stiftungen beginnt mit dem Opern-Klassiker schlechthin: Mozarts " Zauberflöte" wird 2019 im Steinbruch St. Margarethen aufgeführt, Premiere ist am 10. Juli, bis 17. August sind 16 weitere Termine geplant. Die Besetzung steht noch nicht fest. "Geben sie uns noch ein paar Wochen Zeit", bat Karl Wessely vom Veranstalter Arenaria (ein Esterházy-Ableger) am Montag in Eisenstadt. Die Stückwahl begründete Daniel Serafin, bei Esterházy für Kulturmarketing zuständig, mit der Breitenwirksamkeit von Mozarts letzter Oper.

Fünf-Jahres-Plan

Nachdem Land und Esterházy vor zwei Wochen Frieden an allen Fronten verkündet hatten, werden nun Zug um Zug die Gräben zugeschüttet – und neu bepflanzt. Oder in den Worten von Finanz- und Kulturlandesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ), die "Grundsatzvereinbarung wird mit Leben erfüllt". Zumindest für die nächsten fünf Jahre wollen beide Partner im Steinbruch gemeinsame Sache machen. Übers Budget wurde noch nichts verraten, aber Doskozil kündigte "eine Unterstützung für die Opernfestspiele" an.

Zuletzt war genau das ein Streitfall gewesen, Esterházy hatte das Land wegen vorenthaltener Kulturförderungen für 2015 und 2016 über eine Million Euro verklagt und gewonnen – als Folge dieser nun ad acta gelegten Querelen fällt die Oper im Steinbruch heuer aus.

Dass es 2019 weitergeht, freut auch Tourismuslandesrat Alexander Petschnig ( FPÖ), der bereits die gemeinsame Vermarktung von Oper im Steinbruch und Operette in Mörbisch im Blick hat.

Haydn-Festspiele

Abschiednehmen heißt es hingegen wohl für ein anderes Traditionsfestival in der Verantwortung des Landes, das in den Streit-Strudel geraten war. Die seit 1989 bestehenden Haydn-Festspiele unter Walter Reicher mussten den Haydnsaal räumen und machten 2017 aus der Not die Tugend der "HaydnLandTage" mit Spielstätten außerhalb Eisenstadts. Esterházy startete mit "Herbstgold" ein eigenes Festival im Schloss. Das Land werde nicht "die Eitelkeit haben", auf dem eigenen Festival zu beharren, ließ Doskozil anklingen, beim Zusammenwachsen der Haydnpflege womöglich Esterházy den Vortritt zu lassen. Heuer werde es jedenfalls kein Vollprogramm der HaydnLandTage geben, allenfalls nur eine "Ergänzung" zu Herbstgold.

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