Neue Akutordination entlastet Spitalsambulanzen und Landärzte

Von 17 bis 22 Uhr ist ein praktischer Arzt in der Akutordination, um die Spitalsambulanz zu entlasten
Ähnliche Projekte sind bereits im Landesnorden und in Niederösterreich in Vorbereitung.

Ab 17 Uhr hat die Akutordination im Krankenhaus Oberwart geöffnet. Ein praktischer Arzt versieht dort Dienst bis 22 Uhr, ein weiterer Mediziner ist mit einem Sanitäter auf Hausbesuchen unterwegs. "Wir haben alles hier, was ein praktischer Arzt auch in seiner Praxis hat", erklärt Mediziner Hannes Leirer. Er hat das Projekt Akutordination koordiniert und macht, wie seine Kollegen, fünf bis sechs Dienste im Quartal. "Früher hatte jeder ein Mal in der Woche Bereitschaftsdienst", erklärt Leirer. 27 Ärzte aus dem Bezirk Oberwart sind in dem Dienstrad. Bis 22 Uhr kommen zwischen fünf und fünfzehn Patienten.

"Die Akutordination wurde eingerichtet, um jene Patienten abzufangen, die zwar in die Spitalsambulanz kommen, aber dort aus medizinischer Sicht nichts verloren haben, weil die Beschwerden nicht zeitkritisch auch im niedergelassenen Bereich behandelt werden können", erklärt dazu SP-Gesundheitslandesrat Norbert Darabos.

Bilanz

544 Patienten wurden von Oktober bis Dezember 2016 gezählt. Von ihnen konnten 68,4 Prozent von den Ärzten der Akutordination behandelt werden. 34 Patienten wurden ohne sofortige Behandlungsnotwendigkeit und 205 Patienten mit Behandlung nach Hause entlassen. 170 Patienten wurden an die Zentrale Aufnahme- und Erstversorgung (ZAE) des Krankenhauses überwiesen.

Die Spitalsambulanz soll entlastet werden und auch die Ärzte müssen durch das neue System weniger Dienste machen. Die Stelle als Landarzt soll wieder attraktiver sein. Übernommen wird das Projekt nun auch in Niederösterreich. Aber auch im Nordburgenland ist ein medizinisches Primärversorgungszentrum, außerhalb eines Spitals, mit einem ähnlichen Modus geplant. Gespräche mit der Gebietskrankenkasse und der Ärztekammer laufen.

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