Museumsbahn: Signal steht weiter auf Stop

Museumsbahn: Signal steht weiter auf Stop
Keine Einigung zwischen Streckenbesitzer und dem Betreiberverein in Sicht. Kooperation mit Schienentaxi in NÖ.

Es fährt ein Zug nach Nirgendwo." Der Schlager von Christian Anders trifft in diesem Fall nur bedingt zu. Das Nirgendwo stimmt, doch es fährt kein Zug.

Denn die Museumsbahn zwischen Oberwart und Oberschützen wurde mit Ende April eingestellt – der KURIER hat in der Causa ausführlich berichtet.

Behörden- und Gerichtsverfahren sind weiter anhängig, erst im Oktober könnte eine Entscheidung durch die Bezirkshauptmannschaft Oberwart fallen.

"Es wird auch davon abhängen, wie sich die politisch Verantwortlichen deklarieren", meint Christian Schuller, Betriebsleiter der Museumsbahn. "Doch die werden bis zur Gemeinderatswahl mit sich selbst beschäftigt sein."

Die Gleisanlage ist in Besitz des Busunternehmens Schuch aus Großpetersdorf, dieser will die Schienen abbauen und verkaufen. Deshalb wurde für das heurige Jahr auch keine Betriebsbewilligung mehr erteilt.

Doch die Betreiber bleiben nicht untätig, deshalb sollen zumindest die Fahrzeuge zu Einsatzzeiten kommen. Daher wurde mit dem Zayataler Schienentaxi eine Kooperation eingegangen. "Wir stehen seit mehreren Jahren mit den Verantwortlichen in Kontakt", erklärt Schuller. Ein Triebwagen und zwei Waggons wurden bereits nach Niederösterreich überstellt, ab 26. August sollen diese zwischen Mistelbach und Asparn im Personenzugverkehr leihweise Dienst versehen.

Nostalgie 

"Bei uns würden sie ja nur herumstehen", sagt Schuller, der gleichzeitig betont, "von uns aus gesehen bedeutet das nicht das Ende der Museumsbahn. Vielleicht ist die Wintersaison noch zu retten". 5000 Personen wurden im vergangen Jahr befördert.

Am Tag der Österreichischen Regionalbahnen – am 16. September – engagiert man sich für einen Sonderzug auf der eingestellten Bahnstrecke Oberwart–Friedberg. "Der nostalgische Zug soll ab Wien geführt werden und zwischen Oberwart–Friedberg mehrmals hin und her pendeln", schwebt Schüller dabei vor.

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