Mit dem Fallschirm auf die Piste

Aus 1000 Metern Höhe wird von einem Helikopter aus abgesprungen
Burgenländer fährt bei der Kombination aus Fallschirmspringen und Riesentorlauf vorne mit.

Das Burgenland ist nicht gerade für seine Wintersportler berühmt – bis auf wenige Ausnahmen. Der Eisenstädter Wolfgang Wochner-Reithmayr ist eine, er holte vor Kurzem die Bronzemedaille in Bad Leonfelden, Oberösterreich, auf Skiern und mit dem Fallschirm. Die Sportart heißt Para-Ski. Gestartet wird aus einem Hubschrauber. "Es ist eine Kombination aus Riesentorlauf und Fallschirmzielspringen auf einem 35 Grad schrägen Hang", erklärt der Sportler.

Absprung

Aus etwa 1000 Metern Höhe wird gesprungen, dann müssen die Athleten so nah wie möglich an einem zwei Zentimeter großen Zielpunkt landen. "Jede Abweichung vom sogenannten Dead Center wird gemessen", sagt Wochner-Reithmayr.

Beim Skifahren werden dann pro Sekunde Rückstand auf den Erstplatzierten, drei weitere Zentimeter addiert. Derjenige der am Ende die wenigsten Zentimeter entfernt ist, ist der Sieger. Sieben Nationen und 14 Teams nahmen am Wettkampf in Oberösterreich teil. Wochner-Reithmayr reichte für einen dritten Platz im Teambewerb. "Dieser Erfolg hat einen besonderen Stellenwert für mich. Auch wenn es im Burgenland ein Exoten-Sport ist, konnte ich eine Medaille ins Flachland bringen", sagt der Sportler.

Bergrettung

Entstanden ist die ungewöhnliche Kombination aus Skifahren und Fallschirmspringen bei der Bergrettung. "Früher als es noch keine so leistungsfähigen Hubschrauber gab, um Rettungsmannschaften direkt abzuseilen", sagt der Sportler. Damals mussten die Retter abspringen und zum Verletzten mit den Skiern hinfahren.

4600 Mal ist der Eisenstädter bereits abgesprungen. Den Sprungschein hat er noch vor seinem Führerschein gemacht, "dank des Heeresleistungssportzentrums konnte ich viele Sprünge machen und hatte für sieben Jahre mein Hobby zum Beruf gemacht". Heute finanziert er sich seine Sport selbst und mit einigen Sponsoren. Auch das Land Burgenland unterstützt Wochner-Reithmayr, ebenso wie Mentaltrainerin Iris Enz, die ihn auf die Wettkämpfe vorbereitet.

Heuer stehen noch keine Wettkämpfe für den 37-Jährigen fest, aber er wird sicher wieder an den einen oder anderen Bewerb teilnehmen.

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