Kosten für neues KUZ Mattersburg auf Prüfstand

Kulturzentrum Mattersburg, KUZ
Baustellen. Liste für LR Doskozil wird länger.

Die Liste wird immer länger: Die Zins-Swaps des Landes, das Verhältnis zu Esterházy, die Krages inklusive Neubau des Oberwarter Spitals – all diese Hinterlassenschaften stellt Hans Peter Doskozil auf den Prüfstand. Jetzt fügt der neue SPÖ-Landesrat für Finanzen, Kultur, Spitäler und Straßenbau mit dem Kulturzentrum (KUZ) Mattersburg ein weiteres umstrittenes Projekt seines Vorgängers Helmut Bieler hinzu.

Seit 2014 wurde über die Zukunft des 1976 eröffneten ersten KUZ im Land diskutiert, eine lokale Kulturplattform sprach sich für die behutsame Sanierung des von Architekt Herwig Udo Graf im Stile des "Brutalismus" errichteten Bauwerks aus. Im Frühjahr stand fest: Ein Gebäudeteil wird abgerissen und neu gebaut, ein zweiter soll erhalten bleiben. Kosten: 9,3 Millionen Euro.

Es sei "legitim", so große Projekte noch einmal unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu durchleuchten, begründet Doskozil. Dass es in Mattersburg auch künftig ein KUZ geben werde, stehe aber außer Streit. Zur Disposition stehen offenbar aber die Gesamtkosten. Anfang März soll es Klarheit über die KUZ-Zukunft geben.

Johann Gallis von der Plattform für den Erhalt des "Brutalismus-KUZ" hegt angesichts dieser Ankündigung neue Hoffnung. Man habe Doskozil schon zuvor in einem Brief Kooperation angeboten, sagt Gallis. Übrigens: Die Plattform hat 2014 eine Sanierung um 2,6 Millionen Euro vorgeschlagen.

Mit der Finanzierung eines weiteres Baus muss sich Doskozil wohl demnächst befassen: Die Landesfeuerwehrzentrale in Eisenstadt soll saniert werden, das haben LH-Vize Hans Tschürtz und Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl im April 2017 verkündet. Kostenrahmen: 13 bis 15 Millionen Euro. Ein Lenkungsausschuss unter der Leitung von Brigitte Novosel, Spitzenbeamtin im Landhaus, wurde eingerichtet, demnächst soll die Suche nach den Architekten starten. Man prüfe noch die Finanzierungsmodelle, sagte Tschürtz dem KURIER, eine Variante sei eine Finanzierung durchs Land. Fix ist jedenfalls, dass der Landesfeuerwehrverband nichts beitragen kann, dort gebe es weder Barmittel noch Rücklagen, weiß Kögl.

Nach dem Aufsehen erregenden Rückzug von Eveline Steinberger-Kern, Ehefrau von Ex-Kanzler Christian Kern, aus dem Aufsichtsrat der Energie Burgenland ( der KURIER hat berichtet) wurde die Position am Mittwoch in einer außerordentlichen Hauptversammlung nachbesetzt: Christina Krumböck, Juristin und seit 2015 Büroleiterin von LH Hans Niessl, rückt nach.

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