Kindergarten-Öffnung: Eltern üben Kriitk
Jubelmeldungen kommen dieser Tage aus dem Landhaus. SP- Familienlandesrätin Verena Dunst präsentierte die neuesten Zahlen zur Kinderbetreuung im Burgenland.
Ihr Fazit: "Seit der Einführung des Gratiskindergartens und der Kinderkrippenförderung wurde das Burgenland zum Musterland im Bereich der Kinderbetreuung. 100 Prozent der unter Drei- bis Sechsjährigen sind in Betreuungseinrichtungen, das bedeutet Platz eins in Österreich," erklärte Dunst.
Hinsichtlich der Öffnungszeiten gebe es laut vielen Eltern jedoch noch großes Verbesserungspotenzial.
Vor allem die verkürzten Zeiten in den Sommermonaten stellen berufstätige Mütter oft vor Herausforderungen. "Wenn ich keine Unterstützung von meinem Mann und unseren Omas hätte, würd’ ich es im Sommer nicht schaffen, meine Kinder und den Beruf unter einen Hut zu bringen", sagt die zweifache Mutter Margit Klein aus Gols. "Ich weiß von vielen Freunden, dass sich die Eltern nicht gleichzeitig Urlaub nehmen können und der Vater eine Woche nach der Mutter auf Urlaub gehen muss. Dann ist immer jemand für die Kinder da", schildert die 38-jährige Verkäuferin.
Ähnlich sieht es Petra Feichtinger aus Großpetersdorf: "Wenn man zusätzlich Mutter und Schwiegermutter in der Nähe hat, funktioniert es." Denn besonders als Krankenschwester hat man unterschiedliche Arbeitszeiten und könne somit auf die Großeltern nicht verzichten. Aber derzeit sind ihre Kinder "ohnehin noch zu klein, um den ganzen Tag im Kindergarten zu verbringen."
Die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungsplätze werden von den einzelnen Gemeinden selbst geregelt, seitens des Landes gibt es hier keine Vorgaben, weist Dunst hin.
Lösung
Die Stadtgemeinde Neusiedl am See hat vor vier Jahren eine Initiative gesetzt, um berufstätige Eltern zu unterstützen. "Wir haben drei Kindergärten und einer hat immer offen. Wenn der Stammkindergarten im Sommer geschlossen hat, können Eltern ihre Kinder in den Ausweichkindergarten geben", erklärt Kathrin Bochdalovsky, Sprecherin der Stadtgemeinde.
Um die Situation weiterhin zu verbessern und die Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen zu steigern, will das Land die gemeinsame Nutzung von Betreuungsstätten von mehreren Gemeinden forcieren.
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