"Keine große Werbung, wenn Christen abgewiesen werden"

Mönche leben und arbeiten bereits in St. Andrä
Gemeinde bereitet sich auf Volksabstimmung zu geplantem Kloster-Bau vor.

Der Streit um das geplante griechisch-orthodoxe Kloster in St. Andrä am Zicksee geht in die nächste Instanz. Wie SP-Bürgermeister Erich Goldenitsch am Dienstag bestätigte, kommt es zu einer Volksabstimmung. Ein zehnköpfiges Personenkomitee rund um Gerhard Mauersics hatte in den vergangenen Monaten gegen das Kloster mobil gemacht, am Montag wurde die Unterschriftenliste in der Gemeinde abgegeben. "Von den 405 Stimmen sind 385 gültig", gab Goldenitsch am Dienstag bekannt. 329 Stimmen wären ausreichend gewesen.

Laut Bürgermeister habe der Gemeinderat nun vier Wochen Zeit, um den notwendigen Bescheid zu erlassen. Danach müsse die Volksabstimmung innerhalb von drei Monaten abgehalten werden.

Die Projektgegner wollen vorerst leiser treten, "es ist sinnlos, jetzt weiter Propaganda zu machen", sagt Mauersics. Vor der Abstimmung will man die Bevölkerung aber noch einmal genau über das Projekt informieren. "Es besteht einfach kein Bedarf an einem Kloster und schon gar nicht in dieser Dimension", erklärt Mauersics.

Überrascht

Goldenitsch ist überrascht vom Ergebnis der Unterschriftenaktion. Unter anderem auch, weil eine Bürgerbefragung im Jänner 2016 mehrheitlich für die Errichtung des Klosters ausgegangen war, allerdings nur knapp. "Das ist keine gute Werbung, wenn hier Christen abgewiesen werden", bedauert Goldenitsch.

Auch die Gemeinde will vor der Abstimmung konkrete Informationen zum Kloster veröffentlichen. "Damit der Wähler weiß, worüber er abstimmt." Sollte die Volksabstimmung negativ ausgehen, bedeute dies aber noch lange nicht das Aus für den sakralen Bau. Der Ortschef ist zuversichtlich, dass ein anderes Grundstück für die Mönche, die bereits in St. Andrä leben und arbeiten, gefunden werden kann. Gelassen reagierten auch die "Freunde des Kloster". Man wolle nun alles daran setzen die "Leute davon zu überzeugen, wie wichtig das Kloster für die Region ist", kündigt Vereinsobmann Martin Brasch an.

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