Seit 20 Jahren wird gesammelt und geforscht

Joseph Haydn, Haydn Stiftung, Sandstreuer von Haydn, Zeitungen aus London, Totenmaske von Lord Nelson, etc.
Die Joseph Haydn Privatstiftung feiert Jubiläum: 1993 fing alles mit 34 teuren Briefen an.

Mit 34 Originalbriefen, geschrieben von Joseph Haydn an seinen Verleger, und der Schwierigkeit, sechs Millionen Schilling (436.000 Euro) für den Kauf der Briefe aufzutreiben, hat die Geschichte der „Internationalen Joseph Haydn Privatstiftung Eisenstadt“ vor 20 Jahren, am 18. Juni 1993, begonnen.

Eine Gruppe von Proponenten, darunter der damalige Bewag-Chef Josef Pratl und Architekt Matthias Szauer, fand in kürzester Zeit zueinander, um Haydnfestspiel-Intendant Walter Reicher bei seinen Bemühungen zu unterstützen, diese Briefe ins Burgenland zu holen. Die Hälfte der Kaufsumme wurde durch Sponsoren aufgetrieben, den Rest steuerte das Land Burgenland bei.

Heute gehören nicht nur diese 34 Autografe, sondern mehr als 420 Früh- und Erstdrucke von Haydns Werken, 400 historische Tonträger, Münzen, Büsten, Porträtbilder, Postkarten und vieles mehr zur Stiftungssammlung. Der Versicherungswert all dieser Schätze beträgt rund 1,1 Millionen Euro, informiert der Stiftungsvorstand Michael Gerbavsits.

Diese Sammlungstätigkeit ist aber nur eine von „drei Säulen“, wie Josef Pratl als Vorsitzender des Stiftungskuratoriums die Aufgaben der Stiftung beschreibt. Genauso wichtig sei auch die wissenschaftliche Aufarbeitung sowie die Unterstützung des musikalischen Nachwuchses.

Auf Haydns Spuren

Seit 20 Jahren wird gesammelt und geforscht
Joseph Haydn, Haydn Stiftung, Kuratorium und Vorstand: Matthias Szauer, Michaela Koch, Josef Pratl, Michael Gerbavsits, Walter Reicher
Durch all diese Aktivitäten sei es gelungen, „Eisenstadt zum Zentrum der wissenschaftlichen Haydnpflege zu machen, was zuvor überhaupt nicht der Fall war“, sagt Pratl.

Mit Stolz verweist Walter Reicher – nicht nur Festspiel-Intendant, sondern auch Generalsekretär der Stiftung – auf die wissenschaftlichen Symposien, die alle zwei Jahre stattfinden, und auf eine eigene Publikationsreihe. Zu diesen „Eisenstädter Haydn-Berichten“ steuert Josef Pratl einen erheblichen Beitrag bei. Seit elf Jahren durchforstet er die Esterházy-Archive auf Burg Forchtenstein und in Budapest, um Spuren von Joseph Haydn und seiner Hofkapelle zu finden. Mittlerweile habe er 11.000 wichtige Dokumente identifiziert, erklärt Reicher.

Finanziert wird die Stiftung über Mieteinnahmen und Events im Haydn-Zentrum, das die Stiftung 1998 eröffnete. Dazu kommen Spenden sowie Patenschaften, die Private und Firmen für einzelne Objekte der Sammlung übernehmen können.

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