In Kairo inhaftierter Österreicher aus Haft entlassen

Hannes F. auf einem Foto aus dem Jahr 2012
Der Burgenländer war vor drei Jahren wegen Waffenschmuggels verurteilt worden.

Der im März 2013 in Kairo wegen Waffenschmuggels zu sieben Jahren Haft verurteilte Burgenländer Hannes F. ist vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Der 36-Jährige kehrt nach Angaben des österreichischen Außenministeriums heute, Dienstag, nach Österreich zurück. F., der sich mit einer Sicherheitsfirma selbstständig gemacht hatte, war am 2. November 2011 bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Kairo festgenommen worden. Er war mit vier deklarierten Gewehren und 200 Stück Munition für seinen ersten großen Auftrag nach Ägypten gereist, bei dem es um die Bewachung eines Schiffstransports ging.

Die ägyptischen Behörden hätten nun einem im Dezember 2015 eingebrachten Antrag auf vorzeitige Entlassung stattgegeben, sagte Thomas Schnöll, der Sprecher des Außenministeriums. Eine vorzeitige Haftentlassung sei in Ägypten nach der Verbüßung von zwei Dritteln der Strafe möglich, erläuterte Schnöll. Das sei im Juli der Fall gewesen.

Burgenländer wurde mehrfach verlegt

Der Burgenländer verbrachte die Zeit in ägyptischen Gefängnissen - er wurde mehrfach verlegt - teilweise unter widrigsten Bedingungen. Im Sommer erreichten die Temperaturen in der Zelle bis zu 60 Grad, wie die Ehefrau des Burgenländers berichtet hatte. Den Haftraum musste F. sich mit bis zu 140 Menschen teilen. Die hygienischen Bedingungen waren schlecht. F. hatte mehrfach massive gesundheitliche Probleme. Im vergangenen Frühjahr wurde bei dem Burgenländer eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert.

In den fast fünf Jahren seiner Haftzeit in Ägypten wurde der Burgenländer von den österreichischen Vertretungsbehörden betreut. Nach Angaben Schnölls wurde er mehr als 50 Mal besucht, ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz habe ein Schreiben an seinen ägyptischen Amtskollegen gerichtet. Man habe alle außerordentlichen Rechtsmittel ausgeschöpft. Ein Gnadengesuch sei abgelehnt worden.

Chronologie

2. November 2011 - Hannes F. wird nach seiner Ankunft mit vier deklarierten Gewehren und 200 Schuss Munition im Gepäck nach seiner Ankunft am Flughafen Kairo unter dem Verdacht des Waffenschmuggels festgenommen und muss in Untersuchungshaft. F., der sich mit einer Sicherheitsfirma selbstständig gemacht hatte, war für seinen ersten großen Auftrag, die Bewachung eines Schiffstransports, nach Ägypten gereist.

27. Februar 2012 - Vor einem Staatssicherheitsgericht in der ägyptischen Hauptstadt beginnt der Prozess gegen den Burgenländer.

25. März 2013 - Hannes F. wird zu sieben Jahren Haft verurteilt.

11. Oktober 2016 - Hannes F. kehrt nach seiner vorzeitigen Haftentlassung nach Österreich zurück.

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