Hoffnung für gekündigtes Enercon-Personal: Zwei Firmen suchen dringend Mitarbeiter

Enercon-Mitarbeiter könnten bald ein neues Job-Angebot haben
78 Mitarbeiter sollen später gekündigt werden. Und: Land verhandelt mit zwei interessierten Firmen.

Am Tag nach der Hiobsbotschaft gibt es für die zur Kündigung angemeldeten Mitarbeiter der Enercon Service Austria GmbH in Neusiedl am See einen Lichtblick. Sie sollen nicht gleich gekündigt werden und zwei Firmen aus der Region hätten seriöses Interesse an der Übernahme eines Großteils der Gekündigten bekundet. Das erfuhr der KURIER am Mittwoch aus Gewerkschaftskreisen. Aus dem Land hieß es, man verhandle und erwarte Anfang nächster Woche ein Ergebnis.

Wie berichtet, hatte die Tochter des deutschen Windrad-Produzenten Enercon 78 von rund 420 Mitarbeitern beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet, weitere 100 Leiharbeiter müssen ebenfalls gehen. Als Grund nannte Enercon-Geschäftsführer Carsten Dirks schlechte Auftragslage. Für knapp 30 der 78 Beschäftigten besteht die Chance, anderswo im Betrieb unterzukommen. Vom Stellenabbau sind Installation und Aufbau von Windrädern betroffen, Kern der Firma sind Wartungs- und Störungsdienst.

Flaute in Osteuropa

Ursprünglich sollten die 76 Männer und zwei Frauen zwischen 2. und 31. Oktober gekündigt werden, weiß AMS-Vizechef Manfred Breithofer. "Es wurde zugesagt, dass fast alle bis Ende des Jahres beschäftigt bleiben", sagt nun ÖGB-Landeschef Erich Mauersics mit Berufung auf den Enercon-Betriebsrat.

Die IG Windkraft macht den ob der halbherzigen Ökostromnovelle "reduzierten Ausbau" der Windkraft in Österreich und den "kompletten Zusammenbruch" des Ausbaus in Osteuropa für den Jobabbau mitverantwortlich. Laut Wirtschaft-Burgenland-Chef Harald Zagiczek hat Enercon 2010 rund sechs Millionen Euro investiert und eine 20-prozentige Förderquote erhalten. Auch mit reduzierter Belegschaft liege die Firma immer noch über der Bemessungsgrundlage für die Förderungen.

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