Haydns Weingarten im Park

Winzer Franz Xaver Lehner im Weingarten von Joseph Haydn im Schlosspark von Eisenstadt
50 Rebstöcke wurden am früheren Originalstandort gesetzt

Ein ganz besonderer Mini-Weingarten findet sich beim Leopoldinentempel mitten im Schlosspark in Eisenstadt. Die wenigsten wissen, dass die knapp 50 Weinstöcke genau dort gesetzt wurden, wo Joseph Haydn einen rund 4700 Quadratmeter großen Weingarten besessen hat. Damals gab es noch keinen Park, sondern die große Riede "LangenTaill".

Nachdem der Haydn-Musterweingarten seit 2009 von der Öffentlichkeit nahezu unbeachtet gewachsen ist – gepflegt und gehegt von Winzer Franz Xaver Lehner, soll sich das auf hartnäckiges Betreiben des Eisenstädters nun ändern. Schließlich steht heuer im Herbst die erste Mini-Lese an.

Am Donnerstag, 26. Juni, wird eine Schautafel zur Information für Einheimische und Touristen aufgestellt – im Rahmen des traditionellen Sommerfestes des Vereines der "Freunde des Eisenstädter Schlossparks" (Orangerie im Schlosspark, 26. Juni, 20 Uhr, Eintritt: 15 €, inklusive Buffet; Musik: Jazzthat und Meals on Wheels).

Lehner, Obmann des Weinbauvereins der Freistadt Eisenstadt, hat anhand alter Pläne nicht nur den genauen Standort von Haydns Weingarten ermittelt, sondern auch "originale" Weinstöcke ausgesetzt: "Die Hauptsorten in unserem Gebiet waren damals Zapfner (Vorgängersorte des Furmint), Weyrer (Gelber Muskateller) und Grünmuskateller (Grüner Veltliner)."

Das ergibt einen Gemischten Satz, den Lehner mit Trauben der gleichen Rebsorten, die er in einem seiner Weingärten am Oberberg ausgesetzt hat, auffettet: "Das reicht ja sonst nicht."

Joseph Haydn hat seinen Weingarten natürlich nicht selbst bearbeitet, sondern vermutlich verpachtet. "Aufzeichnungen darüber gibt es aber leider keine", berichtet Lehner. Man wisse aber, dass der Komponist guten Wein sehr zu schätzen wusste: "Es ist überliefert, dass Haydn oftmals statt eines Abendessens nur ein Glas Wein und ein Stück Brot genossen hat."

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