Glashaus-Projekt gestoppt: Keine Volksabstimmung

Glashaus-Projekt gestoppt: Keine Volksabstimmung
Initiative sammelte 780 Unterschriften für Volksabstimmung. Gemeinde will Umwidmungsbeschluss aber von sich aus zurückziehen.

Weil der Widerstand zu groß war, hat Unternehmer Werner Perlinger wie berichtet die Pläne für das Mega-Glashaus in Frauenkirchen zurückgezogen. 780 Wahlberechtigte haben gegen das Glashaus, bzw. gegen den Standort unterschrieben, verkündete Josef Umathum, Sprecher der Bürgerinitiative "Freie Sicht auf Frauenkirchen" am Montag bei einer Pressekonferenz. Das seien um rund 100 Unterschriften mehr, als erforderlich gewesen wären. Vor allem junge Menschen, quer durch alle Schichten, hätten die Einleitung zur Volksabstimmung unterzeichnet.

Die Liste mit den Unterschriften wurde vergangenen Freitag an die Gemeinde übergeben. Zu einer Volksabstimmung wird es aber nicht kommen, denn bei der nächsten Gemeinderatssitzung im Jänner soll der Gemeinderatsbeschluss für die Umwidmung des 15 Hektar großen Areals rückgängig gemacht werden. "Das Grundstück wird weiterhin Bauland Landwirtschaft bleiben", verspricht Bürgermeister Josef Ziniel (SPÖ). Das Projekt sei vom Tisch – zumindest in Frauenkirchen. Er habe in den vergangenen Wochen einige Anrufe von anderen Bürgermeistern bekommen, die das Gemüse-Unternehmen "mit offenen Armen in ihren Gemeinden begrüßen würden", erzählt der Stadtchef.

Mit großem Bedauern nehme er den Rückzug des Unternehmens zur Kenntnis. Die Bürgerinitiative habe der Stadt nicht nur im aktuellen Fall geschadet, sondern auch "das Image als Wirtschaftsstandort stark beschädigt", ist Ziniel überzeugt. Es werde einige Zeit dauern das Vertrauen von potenziellen Investoren wieder zurückzugewinnen, erklärt Ziniel.

Aus für Initiative

Bevor die Initiative ihre Arbeit niederlegt, wolle man als einen letzten Schritt versuchen gemeinsam mit der Gemeinde eine Veranstaltung durchzuführen. Dabei solle man sich sozusagen die Hände reichen und sagen: "Das Thema ist abgeschlossen. Wir müssen miteinander leben, wir wollen miteinander gestalten", sagt Umathum. Nach der Rücknahme des Gemeinderatsbeschluss werde sich die Initiative auflösen.

Ob danach Ruhe einkehren wird in Frauenkirchen? "Ruhe? Jetzt beginnen erst die Gemeinderatswahlen", antwortet Bürgermeister Ziniel. Dort will Umathum aber nicht mitmischen. "Ich habe keine politischen Ambitionen, ich gehe wieder meine Reben schneiden, das ist mir lieber", sagt dieser.

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