Für Tormann sind Fans Nummer eins
"Ah, da bekommt man etwas Gutes zu essen. Was für eine nette Überraschung", sagt Markus Kuster, Tormann des SV Mattersburg und des U-21-Nationalteams, freudig, als die Kellnerin einen Teller mit warmen Mehlspeisen als Geschenk des Hauses bringt. Höflich bedankt sich der Fußballer. Er trinkt einen Saft und isst einen Kuchen. Für den Profi-Sportler sind die Tage mit Training und Matches verplant, doch mit dem KURIER trifft sich der Bundesliga-Torwart in einem Kaffeehaus zum Gespräch.
Vergangene Saison hat Kuster mit dem SV Mattersburg den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Doch nicht immer waren die Weichen auf Erfolg gestellt. "Bevor wir aufgestiegen sind, haben wir gegen den Abstieg gekämpft", erzählt der 21-Jährige. "Da steht man schon mit einem anderen Gefühl im Tor. Zehn Spiele lang hatten wir den Abstieg vor Augen, da wird einem schon anders", sagt er. Durch das Fenster kann man den Regen beobachten. Der Burgenländer lässt sich die Laune aber nicht verderben.
Aushängeschild
Nervös ist er vor den Spielen nicht. Angesprochen auf Matches gegen Bundesliga-Größen wie FK Austria Wien und Länderspiele antwortet er mit einem strahlenden Gesicht: "Ich freue mich immer darauf." Der Sportler aus Pama ist ein Aushängeschild der Fußballakademie Burgenland. "Wenn es einer pro Jahrgang in den Profifußball schafft, ist das schon sehr viel", erklärt man dort. Markus Kuster wird als positives Beispiel genannt. Er selbst hat während seiner Schulzeit in der Akademie keinen Konkurrenzkampf wahrgenommen. Für Markus ging es schon weit nach oben: Er wurde zum burgenländischen Aufsteiger des Jahres gekürt, als der Preis zum ersten Mal verliehen wurde. Er weiß, dass es genauso schnell nach unten gehen kann. "Markus ist auf dem Boden geblieben. Es ist immer wieder eine Gaudi, wenn er da ist", erzählt eine Freundin im Kaffeehaus in Mattersburg.
Geschwisterliebe
Der Tormann genießt neben dem Fußballalltag die Zeit zu Hause bei seiner Familie. Seine Eltern führen ein Gasthaus in seinem Heimatort. Gastronomie ist nichts für ihn. In der Schule unterrichten wie seine Mutter könnte er auch nicht. Dass seine Mutter Schiedsrichterin gewesen ist, bringt ihn zum Lachen. "Auch das wäre nichts für mich", sagt er. Er ist leidenschaftlicher Fußballspieler. Den Rückhalt seiner Familie weiß er zu schätzen. Sein Bruder verpasst kein Spiel der Mattersburger Mannschaft. "Es gibt sogar ein Video, auf dem mein Bruder auf der Tribüne hinter dem Tor zu sehen ist, wie er sehr lustig jubelt, weil der Ball hineingegangen ist", erzählt Markus mit Freude.
Im Magazin des SV Mattersburg ist ein Brief eines Mädchens über den Fußballer abgedruckt. Sie beschreibt sich als seinen größten Fan und bedankt sich dafür, sein Trikot geschenkt bekommen zu haben. Als er auf seinen ‚größten Fan‘ angesprochen wird, lacht er. "Sie war auch schon bei uns im Gasthaus", erzählt er. "Nicht so bescheiden! Markus kauft sich von seinem Geld Trikots, die er seinen Fans schenkt", wird von einer Dame im Café erzählt. "Für die Fans tut man das gerne", sagt Markus bescheiden.
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