Fragen, Antworten und wenig Selfies

Norbert Hofer und Johann Tschürtz luden zur Brennpunkt Veranstaltung in die Pizzeria Nanu
FPÖ-Granden Norbert Hofer und Johann Tschürtz luden zum Talk in die Pizzeria Nanu.

Die Pizzeria Nanu in Grafenschachen ist am Donnerstag "Brennpunkt" der FPÖ Oberwart. "Fragen, Antworten, Selfies, Persönliche Gespräche" verspricht die Einladung. Im Saal steht ein blauer Samtsessel mit FPÖ-Emblem und Norbert Hofer-Aufschrift bereit. Für die Gäste gibt es Formulare, um mit der Partei in Kontakt zu treten. Ein Großteil der Besucher dürfte sowieso längst für die Freiheitlichen tätig sein. "Ich hab’ Hofer voriges Jahr den FPÖ-Sessel geschenkt", sagt Günter Heiling. Andere Anwesende sind blaue Gemeinderäte, einige "einfache Wähler", wie ein Gast erklärt.

Happy Night

Pünktlich erscheinen der 3. Nationalratspräsident Norbert Hofer, "unser Präsident der Herzen und der Vernunft" und Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz, "der Mister Burgenland der FPÖ", wie Landtagsabgeordneter Markus Wiesler bei der Begrüßung betont. Hofer war früher schon gern hier, in der Disco Happy Night, "es waren schöne Nächte", merkt er mit einem Lächeln an. Ein Achterl Rotwein wird Hofer serviert und für Tschürtz ein Seidl Bier. Tschürtz nimmt einen Schluck und berichtet von der "erfolgreichen Regierungsarbeit der Blauen". "Es ist massiv viel passiert, es ist enorm, was umgesetzt wurde", lobt Tschürtz, der auf Augenhöhe mit dem SP-Regierungspartner rede, wie er betont. Denn die Politik der FPÖ schlage durch, "auch der Landeshauptmann (Hans Niessl, SPÖ, Anm.) macht freiheitliche Politik", sagt Tschürtz, der diesen Weg weiter beschreiten will. Zur Lage der Nation hat dann Hofer einiges zu sagen. Er rechnet im Herbst mit Neuwahlen: "Je später die Nationalratswahlen kommen, desto besser für uns." Gerüstet sei man jedenfalls, Plakatkampagne und Marschrichtung stünden fest. Die FPÖ sei Spielmacher in der Innenpolitik.

Pizzagate

Ob des Termins in einer Pizzeria, ist "Pizzagate" kurz Thema, bei dem jenes Familienfoto beim Pizzaessen, mit sommerlichen Hintergrund, das im Winter gepostet wurde, durch alle Medien ging. "Da muss man aufpassen heutzutage", sagt Hofer. Pizza gab es keine, dafür folgten nach seiner Ansprache Fragen aus dem Publikum. Die sich doch eher als Statements herausstellen. Unter anderem gegen den Islam. "Der Islam wird sich nicht anpassen", sagt ein Gast. Im Publikum wird nachdenklich genickt. Hofer erklärt er habe einen "Moslem als Nachbar, der hat sogar einen Weinkeller, der ist ein echter Burgenländer". Doch die "Burschen im wehrfähigen Alter", die zu uns kommen, seien gefährlich, was Hofer von mehreren Seiten hört. Wieder geht ein Nicken durch den Raum.

Simple Beispiele

Ein Parteikollege aus der Steiermark fürchtet, dass Österreich bald ausstirbt. "Gehts raus zu euren Familien und Freunden und erklärt ihnen was die Probleme sind", sagt der Politiker. Auch die "blaue Lady" Ilse Benkö stößt in dieses Horn. "Simple Beispiele ohne Emotionen an die Mitbürger weitergeben, ohne Hetze mit Daten und Fakten", so die Strategie für die nächsten Wahlen.

Fragen, Antworten und wenig Selfies
Hofer, Pinkafeld
Applaus folgt und zahlreiche Fotos mit Hofer und Tschürtz. Selfies gibt es kaum, die Besucher lassen sich klassisch mit den prominenten Gästen ablichten. Danach folgen die persönlichen Gespräche, "wo wir über Dinge plaudern, bei denen nicht jeder zuhören kann", sagt Tschürtz. Vom Saal geht es direkt weiter zur Schank.

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