Fahnenschwingen hat 400 Jahre Tradition

Daniel Schöll, Fähnrichmädl Julia Schubaschitz und Kdt. Patrik Wieder
In Neckenmarkt wird auch heuer wieder ein einmaliger Brauch zelebriert.

Egal, ob es am Sonntag Sonne, Sturm oder Regen gibt – das traditionelle Fahnenschwingen in Neckenmarkt findet auf jeden Fall statt. Heuer wird Fähnrich Daniel Schöll die ehrenvolle Aufgabe haben, die gut 30 Kilogramm schwere Fahne zu schwingen.

Dieser einmalige Neckenmarkter Brauch geht auf die Schlacht bei Lackenbach zurück. Im Jahr 1620 haben Bauernmilizen unter der Führung von Graf Nikolaus Esterházy den Angriff ungarischer und böhmischer Aufständischer auf das Lackenbacher Schloss abgewehrt. Zum Dank für ihren Einsatz erhielten die Bauern Land, Privilegien und eine Fahne.

Diese Fahne wurde später der Obhut der ledigen jungen Männer von Neckenmarkt anvertraut und so wird die Tradition des Fahnenschwingens seit fast vier Jahrhunderten weitergeführt.

Festliche Uniform

Die Vorbereitungen beginnen am Pfingstmontag, wenn die Burschen aus ihrer Mitte einen Fähnrich wählen. Dieser und die anderen Burschen ziehen dann am Sonntag nach Fronleichnam die Hajducken-Uniform an: schwarze Hose, dunkelblaue Jacke mit Messingknöpfen, Pelzmütze und hohe Stiefel. Der Fähnrich trägt als besondere Zierde noch eine Schürze, ein sogenanntes Fürtuch, ein schillerndes gefranstes Seidentuch.

Das Programm beginnt schon heute, Samstag, mit dem Aufstellen des Burschbaumes am Schwanaplatz um 18 Uhr. Am Sonntag wird es dann nach der Fronleichnamsprozession (10 Uhr) ernst. Um 13.45 Uhr schwingt Fähnrich Daniel Schöll erstmals die Fahne vor der Kirche. Nach einer Andacht geht es um 14.30 Uhr am Schwanaplatz weiter. Der Fähnrich muss noch mehrmals Geschick und Muskelkraft beweisen, bis der gesellige Teil des Tages beginnt.

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