Enkel von früherem ÖVP-Politiker neuer SPÖ-Manager

Leger: Der designierte Parteimanager Christian Dax (li), LH Niessl, Helmut Schuster
Der 28-jährige Jurist Christian Dax folgt 2017 auf Helmut Schuster. Ein Signal an junge und bürgerliche Wähler.

Es ist ein Coup, der den Roten – nein, eigentlich Landeshäuptling Hans Niessl – gelungen ist: Ein junger, bestens ausgebildeter und eloquenter Mann aus tiefbürgerlichem Haus wird neuer Geschäftsführer der SPÖ Burgenland, prozentuell die stärkste rote Landespartei. Der 28-jährige Christian Dax ist nicht nur Jurist mit Zusatzausbildung an einer US-amerikanischen Uni und Anwaltszulassung in New York, sondern auch Enkel des früheren ÖVP-Politikers Wolfgang Dax, der von 1991 bis 1996 Erster Landtagspräsident war. "Mein Großvater hat mir gesagt, dass er sehr stolz auf mich ist", versichert Dax junior Freitagnachmittag, als er nach einstimmigem Votum im Parteivorstand von einem rundum zufriedenen Niessl präsentiert wird. Seit einem Jahr werkt er in dessen Büro und ist für Personal, Bürgerservice, Gemeinden und Bedarfszuweisungen zuständig.

Ab 1. Jänner 2017 managt er die Partei mit rund 14.000 Mitgliedern. Der bisherige Geschäftsführer Helmut Schuster (48) wird Sekretär des Pensionistenverbandes. Für Niessl ist Dax auch "ein Vertreter des neuen burgenländischen Weges". Mit dem ebenso smarten wie bodenständigen Juristen aus dem Südburgenland werde die SPÖ "facettenreicher".

Greenhorn

Es ist aber auch ein Wagnis, das die SPÖ – nein, eigentlich Niessl – da eingeht. Denn die Feuertaufe für den jüngsten Parteimanager Österreichs folgt mit den Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen schon in einem Jahr. Dax hat aber bisher weder kommunalpolitische Erfahrung, noch ist er in der SPÖ verankert. Beides kann Schuster vorweisen und der Wulkaprodersdorfer hat zudem zahlreiche Wahlkämpfe auch für die Bundespartei (mit-)organisiert. Die Vorstellung, wie Dax einem g‘standenen roten Ortskaiser Ezzes für den Wahlkampf geben will, bringt deshalb manchen Funktionär ins Grübeln. Auch dass Niessl die Personalie "ex cathedra" verkündet habe, irritiert. "Jeder Bezirksgeschäftsführer muss ein Hearing durchlaufen, aber beim Landesgeschäftsführer gilt das plötzlich nicht", ätzt ein Genosse im KURIER-Gespräch.

Dax schreckt das nicht. In den nächsten drei, vier Monaten will er sich "das Know-how" aneignen und die Sozialdemokratie nach außen gut "verkaufen". Er möchte zeigen, "dass meine Generation bereit ist, Verantwortung zu übernehmen".

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