Fehlalarm von Brandmelde-Anlagen hält Feuerwehren unnötig auf Trab
In einem Eisenstädter Kleidergeschäft „löste die Brandmeldeanlage aus unbekannter Ursache Brandalarm aus. Der Melder wurde kontrolliert, die Brandmeldeanlage wieder rückgestellt“ – zehn Feuerwehrleute, die Montagabend in zwei Fahrzeugen angerückt waren, zogen wieder ab. Ein Fehlalarm mehr in der Statistik.
"Lieber einmal zu viel als zu wenig ausgerückt“, bleibt Reinhold Hübner, Gerätemeister der Freiwilligen Stadtfeuerwehr Eisenstadt, unverdrossen. Bei 86 Aktiven kann Hübner in der Landeshauptstadt auch bei diesen Leerläufen immer noch auf einen „harten Kern“ zurückgreifen, bei kleineren Wehren können diese buchstäblich unnötigen Ausfahrten aber mitunter zum Problem werden.
Die eingangs erwähnte jüngste Einsatzmeldung der Feuerwehr Eisenstadt ist kein Einzelfall. Fehlalarme machen burgenländischen Florianis immer mehr zu schaffen. 237 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr der Landeshauptstadt von Anfang Dezember 2011 bis Ende November 2012. Neben 140 technischen Einsätzen (meist Verkehrsunfälle) standen 72 – letztlich meist unnötige – Ausfahrten zu Brandmeldeanlagen zu Buche. Weit abgeschlagen waren Brände (17) und Gefahrenguteinsätze (8). Allein in Eisenstadt sind rund 80 Brandmeldeanlagen mit der Feuerwehr verbunden. Landesweit sind es etwas mehr als 400, erklärt Stefan Hahnenkamp vom Landesfeuerwehrkommando. Und jährlich kommen neue hinzu.
Tarife
Die Eigentümer der Anlagen zahlen für diesen direkten Draht zur Feuerwehr monatlich 51 Euro für den Vollanschluss, 44 € für den digitalen Anschluss. Ebenfalls per Verordnung der Landesregierung sind die Tarife für „Brandmelder-, Fehl- oder Täuschungsalarm“ geregelt, zwischen 250 und 400 € müssen die Eigentümer der Brandmeldeanlagen im Schnitt pro Fehlalarm berappen.
Oft seien Melder verschmutzt oder es mangle an Wartung, weiß der erfahrene Feuerwehrmann Hübner. Und er beobachtet auch eine Fehlalarm-Häufung, wenn es besonders heiß oder schwül ist. Was er sich wünscht? Ein engmaschiges Wartungs-Intervall der Anlagen, dann käme es weniger oft zum Fehlalarm.
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