Ein Primar für zwei Spitäler

kh kittsee
Interne-Chef in Eisenstadt leitet auch Interne in Kittsee; Silberbauer mit Jahresende in Pension

Die Krankenhäuser in Eisenstadt und Kittsee arbeiten schon jetzt zusammen, etwa in der Radiologie. Ab 1. Jänner 2014 geht die Kooperation noch einen großen Schritt weiter. Künftig soll die Interne Abteilung des Krankenhauses Kittsee organisatorisch von einem Primar des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt geführt werden. Von wem, ist noch offen, denn die Ausschreibung läuft noch, sagt der Eisenstädter Direktor Horst Jany.

Gibt‘s schon Bewerber? „Es gibt Gespräche“. Fix ist aber, dass Ende des Jahres eine Ära zu Ende geht. Professor Karl Silberbauer, Ärztlicher Direktor und zugleich Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, geht in Pension. Ausgeschrieben sind drei Führungspositionen, denn Silberbauers Primariat wird künftig geteilt – in eine Abteilung für Kardiologie und Dialyse und eine zweite für Gastroenterologie und Onkologie. Der künftige Leiter dieser II. Internen soll auch für Kittsee zuständig und ein, zwei Tage pro Woche vor Ort sein. Der zu Jahresende auslaufende befristete Vertrag des derzeitigen Interne-Chefs in Kittsee, Erwin Grafl, wird nicht verlängert.

Struktur-Bereinigung

„Es hat nichts mit der Person zu tun, sondern mit einer Strukturänderung“, sagt Hannes Frech, Geschäftsführer der Krankenanstaltengesellschaft. Grafl will nichts dazu sagen. Der Betriebsrat ist sauer. Man habe erst durch die Ausschreibung der Barmherzigen Brüder von der geplanten Änderung erfahren, sagt Betriebsratsvorsitzender Gerhard Braun, selbst der betroffene Primar habe im Vorfeld nichts gewusst. Wer das Kommunikations-Tohuwabohu zu verantworten hat, ist zwischen Krages und Barmherzigen Brüdern strittig. Auch inhaltlich seien die 229 Mitarbeiter in Kittsee mit der Entscheidung nicht zufrieden, erklärt Braun, man hätte lieber weiter ein Interne-Primariat im Haus.

Krages-Aufsichtsrat Ernst Wolner, einer der renommiertesten Herzspezialisten Österreichs, steht zur Verbund-Lösung. Das sei eine „strukturelle Bereinigung“ und ein Vorgriff auf die österreichweite große Gesundheitsreform. Er hält es im Sinne der Qualität medizinischer Versorgung für sinnvoll, wenn „nicht jeder alles macht“. Für Wolner steht außer Streit, dass es in Kittsee auch künftig einen leitenden Oberarzt geben muss, der „die Oberhoheit hat, was die Patienten betrifft“, das habe er selbst früher auch immer so gehalten.

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