Ein Kaiserschnitt wurde der Mutter verwehrt

Eine dramatische Geburt.

Familie H. begibt sich am 21. Februar 2008 gegen 0.30 Uhr in das Kranken haus in Oberwart, Burgenland, weil die werdende Mutter starke Blutungen und Schmerzen hat. „Ich habe mir von Anfang an gedacht, dass das viele Blut nicht normal sein kann. Nach der Untersuchung musste das Bettlaken gewechselt werden, weil alles voller Blut war“, erinnert sich die Südburgenländerin. Erst knapp acht Stunden nach ihrer Aufnahme im Krankenhaus wird die Kindesmutter vom diensthabenden Oberarzt untersucht und erkundigte sich nach einem Kaiserschnitt. „Mir wurde wie schon zuvor von der Hebamme gesagt, dass alles in Ordnung sei und was ich eigentlich will. Eine Geburt sei nun mal nicht lustig“, sagt die 36-Jährige. Auch Annas Vater bestätigt, dass der Wunsch nach einem Kaiserschnitt keine Beachtung fand.

Wertvolle Zeit

Bis Anna tatsächlich zur Welt kommt, vergehen weitere wertvolle Stunden. Um 13.59 Uhr wird der Säugling geboren. „Es war furchtbar. Anna hat nicht geschrien, war ganz grau. Sie haben sie auf einen Tisch gelegt. Es hat so ausgesehen, als würde sie nicht leben“, erinnert sich der Vater an die schrecklichen Ereignisse zurück. Zu diesem Zeitpunkt herrscht im Kreißsaal aber auch Aufregung, weil die Kindesmutter enorm viel Blut verliert.

„Keiner hat mir gesagt, was mit meiner Tochter los ist. Ich habe nur gehört, wie ein Arzt im Bezug auf mich zu seinem Kollegen gesagt hat: Beeilt euch, sonst stirbt sie auch noch“, erzählt Frau H. Die inzwischen eingeleitete Reanimation der kleinen Anna verläuft erfolgreich, doch die Behinderungen, die das Mädchen davonträgt, sind enorm. Dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmen würde, hatten die Eltern von Anfang an gemerkt. Traurige Gewissheit erhalten sie ein halbes Jahr später durch einen Kinderarzt. Zu diesem Zeitpunkt entschließen sich die Eltern auch, rechtliche Schritte gegen das Oberwarter Krankenhaus einzuleiten.

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