Edle Weine und zünftige Jause in Höll
Mächtig wirkt das Gebäude vor dem Weingarten, auf der rechten Seite ein Fingerabdruck mit der Aufschrift " Poller". Wer nach Höll im Bezirk Oberwart fährt, kann hier regionale Spezialitäten und edle Weine finden, beim Heurigenrestaurant Poller.
Ob Bradlfettbrot oder Weinbergweckerl, Brettljause oder Schmankerlsalat mit Mozzarella und Rohschinken – die Speisekarte im Heurigen Poller ist umfangreich und setzt auf klassische Buschenschankkost, wie sie im Südburgenland Tradition ist. Zusätzlich gibt es warme Speisen. Am Sonntag wird zu Mittag warm gekocht, "ein Wiener Schnitzel ist immer auf der Karte und sonst gibt es immer fünf bis sechs unterschiedliche Gerichte", erklärt Helmut Poller, der sich meist persönlich um seine Gäste kümmert. Erst am Nachmittag kommt wieder die normale Buschenschankkarte zum Einsatz.
Regionale Produkte
Bei den Zutaten wird auf Regionalität geachtet. "Das Schweinefleisch kommt aus dem elterlichen Betrieb, den Wein haben wir von unseren Rieden", erklärt der Winzer und Gastwirt, der seit zwei Jahren das Weingut nach Höll verlegt hat. Der elterliche Weinkeller samt Buschenschank am Kulmer Berg hätte renoviert werden müssen. "Wir hatten einfach nicht mehr genug Platz ", sagt Poller, der die Weinbaufachschule in Eisenstadt besucht hat und auch Kellermeister ist. "Mit 17 Jahren hat mir mein Vater beim Weinbau freie Hand gelassen, seit damals mache ich die Weine", sagt Poller. Seit er den Weinbaubetrieb 2010 komplett übernommen hat, sind aus 4,5 Hektar Weingarten bereits 11,5 Hektar geworden.
Vor mehr als drei Jahren entschloss sich der heute 32-Jährige zum Neubau des Weinkellers, samt Buschenschank und Wohnung in Höll, auf mehr als tausend Quadratmetern. Keine kleine Investition. Herausgekommen ist ein lichtdurchfluteter Buschenschank mit viel Aussicht ins Weinbaugebiet, ein Weinkeller, der dem Kellermeister viel Platz zum Arbeiten und dem Wein zum Reifen bietet. Und auch eine Wohnung für Poller, seine Lebensgefährtin Christina und Sohn Valentin.
Dass es kein klassischer Buschenschank mit Heurigenbänken auf der Wiese ist, sei für das Gros der Gäste kein Problem. "Einmal hat jemand beim Gehen gesagt, das ist für ihn kein Buschenschank, aber sonst scheint es den Leuten zu gefallen", sagt Poller.
Seit der Eröffnung hatte Poller selten ein freies Wochenende. Zwölf Mal im Jahr wird geöffnet, immer vom ersten Donnerstag eines Monats, bis zum Sonntag die Woche darauf. Außerhalb der Öffnungszeiten wird die Location oft für Feste und Jubiläen genutzt auch Weinverkostungen finden in den Räumlichkeiten statt. "Wir haben für 120 Leute Platz und 50 Sitzplätze gibt es auf der Terrasse", sagt Poller. Neben den regulären Öffnungszeiten gibt es auch Events, wie den Sautanz, mit allem was dazu gehört. Im Sommer gibt es auch Grillabende.
Oberstes Credo im Heurigenrestaurant Poller ist "die Qualität, das zieht sich durch alle Sparten des Betriebs", sagt Poller.
Neben dem Buschenschank gibt es im Weingut Poller auch immer wieder Weinverkostungen für Gruppen und Einzelpersonen. Den Weinbaubetrieb hat Helmut Poller um mehr als das Doppelte vergrößert. In nächster Zeit sollen noch einige Lagen dazu kommen, erklärt der 32-Jährige. Neben dem klassischen Blaufränkisch Eisenberg DAC und Eisenberg DAC Reserve sowie dem Pi 5 Blaufränkisch keltert er Merlot, Zweigelt und Cabernet Sauvignon. Aber auch Weißweine sind in seinem Repertoire zu finden, wie Welschriesling, Chardonnay, Weissburgunder oder Rosé. Zusätzlich werden Uhudler und Uhudlerfrizzante vom Weingut Poller gemacht. „Naturnahe Produktion und handgelesene Trauben sowie eine sorgfältige Weinbereitung im Keller sind unser oberstes Gebot“, erklärt Poller. Sein Ziel ist es, gebietstypische Weine von höchster Qualität zu keltern.
Kommentare