Doskozil-SPÖ präsentiert Landesliste für die Burgenland-Wahl

Doskozil-SPÖ präsentiert Landesliste für die Burgenland-Wahl
Sozialdemokraten setzen auf eine "ausgeglichene" Landesliste mit einem Frauenanteil von 50 Prozent und Kandidaten im Alter von 18 bis 66 Jahren.

Die SPÖ Burgenland hat am Mittwoch ihre Landesliste für die Landtagswahl am 19. Jänner präsentiert.

Angeführt wird diese, wie im Oktober beschlossen, von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und seiner Stellvertreterin Astrid Eisenkopf. Der Frauenanteil liegt laut Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein bei 50 Prozent. Auch beim Alter und den beruflichen Erfahrungen sei die Liste "ausgeglichen". Gleichzeitig kündigte Puchwein zwei Sachverhaltsdarstellungen gegen die ÖVP an.

Jüngste Kandidaten sind 18

Hinter Doskozil und Eisenkopf folgen die Landesräte Daniela Winkler, Heinrich Dorner und Leonhard Schneemann. Der jüngste Kandidat ist mit Luca Prior-Erdt gerade erst im vergangenen August 18 Jahre alt geworden, hielt Co-Landesgeschäftsführer Kevin Friedl fest. Die ältere Generation repräsentiert Seniorensprecherin Verena Dunst.

Eine sogar noch jüngere Kandidatin findet sich mit Katharina Egger aus Neudorf bei Parndorf auf Platz 13 der Kreiswahlliste für den Bezirk Neusiedl am See. Egger hat im September ihren 18. Geburtstag gefeiert. Die junge Wählerschaft will sie in sozialen Medien und über eine Online-Jugendumfrage erreichen. 

Doskozil-SPÖ präsentiert Landesliste für die Burgenland-Wahl

SPÖ Landtagsabgeordneter Kilian Brandstätter mit der 18-jährigen Kandidatin Katharina Egger.

Über ihre Altersgenossen sagt die Jung-Politikerin: "Ich merke in Gesprächen mit Jugendlichen, dass diese nicht politikverdrossen sind. Im Gegenteil sind sie sehr offen und sehr gut informiert. Vor allem über Themenbereiche, die sie selbst betreffen. Da sich die meisten ihre Infos via Social Media holen, werde ich dort auch den Schwerpunkt für meinen Wahlkampf setzen".

Das Regierungsteam führt auch jeweils die Bezirkslisten an. Doskozil ist vor Schneemann Listenerster in Oberwart, Dorner in Oberpullendorf und Eisenkopf in Eisenstadt-Umgebung. Winkler liegt im Bezirk Neusiedl vor dem Golser Bürgermeister Kilian Brandstätter.

Wer neu dabei ist

Neu im Landtag wäre der Spitzenkandidat aus dem Bezirk Mattersburg, Schattendorfs Bürgermeister Thomas Hoffmann. Dasselbe gilt für seine Amtskollegen aus Stegersbach, Jürgen Dolesch, im Bezirk Güssing und Mühlgraben, Fabio Halb, sowie Königsdorf, Mario Trinkl, im Bezirk Jennersdorf.

Einen Wahlkampf-Frühstart sowie einen Verstoß gegen die Parteienfinanzierung ortet die SPÖ bei der ÖVP. Sie will sich deshalb mit zwei Sachverhaltsdarstellungen an den Unabhängigen Parteien-Transparenz-Senat (UPTS) sowie an die zuständige Landesbehörde wenden. 

Vorwürfe gegen Volkspartei

Stein des Anstoßes ist das Magazin "Unterm Strich", mit dem die ÖVP Bilanz über die Arbeit der Landesregierung gezogen hat. Dieses sei laut Impressum vom Landtagsklub produziert worden, beinhalte aber nicht nur Klubmitglieder, sondern auch Parteifunktionäre, meinte Puchwein. So sei etwa Landesparteichef Christian Sagartz abgebildet, der ebenso wie ein Bezirksparteivorsitzender nicht dem Klub angehöre.

Die Inhalte seien parteipolitisch, mehrmals werde auf die Landtagswahl hingewiesen, sagte Puchwein. Sie gehe deshalb davon aus, dass das Magazin auch als Wahlwerbung zu werten sei. Diese hätte die Volkspartei zu früh versendet, weil das Magazin noch vor dem Stichtag am 29. Oktober an die Haushalte ging.

ÖVP-Klubobmann Markus Ulram wies die Vorwürfe in einer schriftlichen Stellungnahme als „falsch“ zurück. „In dieser Bilanz gibt es keinen einzigen Wahlaufruf für die ÖVP bei der Landtagswahl“, hielt er fest. Außerdem seien mehrere Zitate von Personen enthalten, die sich öffentlich zu Vorgängen in der Landespolitik geäußert hätten, nicht nur von Parteifunktionären.

Dass Doskozils neuerliche Kehlkopf-Operation Auswirkungen auf den Wahlkampf haben könnte, glaubt die Landesgeschäftsführerin nicht. Für ihn seien diese Eingriffe bereits Routine. "Wir sind sicher, dass er relativ bald wieder im Büro sein wird", so Puchwein.

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