„Die Katze liegt einem am Herzen wie ein Kind“

„Die Katze liegt einem am Herzen wie ein Kind“
Noch keine Spur zu vermissten Katzen im Bezirk Güssing. „Bekennerschreiben“ dürfte laut Polizei ein böser Scherz sein.

Wenig Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrem 18 Monate alten Kater „Leo“ macht sich Ingrid Weber aus St. Michael. „Vor acht Wochen ist er verschwunden, gleichzeitig auch drei Katzen meiner Nachbarin“, schildert Weber. Zudem wisse sie noch von drei Fällen in St. Michael und je einem aus Tobaj sowie Gamischdorf. Sie habe umgehend Anzeige bei der Polizei erstattet.

Das rätselhafte Verschwinden von mehreren Hauskatzen im Bezirk Güssing ist seit Wochen Thema – der KURIER hat berichtet.

„Es ist zwar keine reinrassige, aber eine schöne, langhaarige Katze“, sagt Weber, die davon ausgeht, dass jemand ihr Tier mitgenommen hat. „Denn er ist kastriert und geht daher nicht so weit weg.“

Es gebe verschiedenste Theorien, was mit den Vierbeinern geschehen sei, doch an die Variante, dass die Katzen im Straßenverkehr ums Leben gekommen seien, mag sie nicht recht glauben. „Man hat doch nirgends tote Tiere gesehen“, meint Weber.

Es sei für sie unverständlich, wie jemand zu so etwas fähig sei, denn für die Besitzer wäre es besonders dramatisch: „Die Katze liegt einem am Herzen wie ein Kind.“

Keine Hinweise

Nun ist die mysteriöse Geschichte um eine Facette reicher: Eine Tierärztin aus St. Michael hat ein „Bekennerschreiben“ erhalten. Die Polizei bestätigte gegenüber dem KURIER den Erhalt des dubiosen Briefs.

„Wir haben ihn untersucht, aber es haben sich keine konkreten Hinweise daraus ergeben“, betont Bezirkspolizeikommandant Ewald Dragosits. „Die darin enthaltenen Daten sind reine Fiktion.“ Derzeit sehe es so aus, als habe sich jemand einen bösen Scherz erlaubt, vermutet Dragosits. Die Ermittlungen würden weitergeführt werden.

„Den großen Katzendieb dürfte es aber nicht geben“, betont der Kommandant. Auch die kolportierte Zahl von 80 verschwundenen Tieren müsse man relativieren. Diese würde sich auf einen längeren Zeitraum, von mindestens einem halben Jahr beziehen, sagt Dragosits.

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