Der gute Mensch von Burkina Faso

Mehr als 18.500 Schüler besuchten bereits die von Grandits gebauten Schulen in Burkina Faso
Mit 80 Jahren ist Franz Grandits noch immer täglich im Einsatz für seinen Verein "Hilfe direkt".

Helfen ist für Franz Grandits eine Selbstverständlichkeit. Ob in seinem Büro in Stinatz, wo er täglich mehrere Stunden verbringt, oder vor Ort in den Dörfern Burkina Fasos. Heuer reiste er im Feber zum 54. Mal in jenes afrikanische Land, in dem er seit 20 Jahren mit seinem Verein "Hilfe direkt" tätig ist. Im Mai feierte er seinen 80. Geburtstag. "Es ist mühsamer geworden", gesteht Grandits ein, aber auch die nächste Reise nach Afrika ist schon geplant – es muss noch einiges umgesetzt werden.

Der gute Mensch von Burkina Faso
Burkina Faso, Franz Grandits, Hilfe Direkt
Im Februar konnte er bei der Eröffnung der 43. Schule dabei sein, die durch seinen Verein finanziert wurde. "18.500 Kinder besuchen unsere Schulen", sagt der pensionierte Tischler. 100 Brunnen sowie einige Schneidereien, Tischlereien und Kirchen hat er schon bauen lassen. "500 ständige Arbeitsplätze konnten wir schaffen", ist Grandits stolz auf sein bisheriges Werk.

Eine Bildungsreise in das afrikanische Land, gab den Anstoß zu seiner Arbeit. Seit 20 Jahren ist Grandits unermüdlich im Einsatz. "Ich bin auch viel unterwegs und halte Vorträge", sagt der rüstige Pensionist.

Brunnen

Ans Aufhören denkt der 80-Jährige nicht: Im Herbst oder Anfang 2018 will er wieder nach Burkina Faso reisen. "Wir waren im Februar in Ortschaften, da haben die Kinder noch nie einen Weißen gesehen. Ich hab’ ihnen Brunnen versprochen, einen haben wir schon gebaut", sagt Grandits. 101 Meter tief musste gebohrt werden, bis die Helfer auf Wasser gestoßen sind. Zwei weitere Brunnen stehen auf der Agenda. Die nötigen Spendengelder sammelt er bei seinen Vorträgen und von Unterstützern.

Grandits bindet ganze Ortschaften in seine Projekte ein. Nur Geld an den Staat zu schicken, "ist eine Sünde", sagt er. "Die NGO’s rufen mich an und fragen, wie ich so viel umsetzen kann, obwohl ich nicht ständig vor Ort bin", erklärt Grandits. Sein Geheimnis: "Ich gebe das erste Geld erst nach dem Bau des Fundaments her."

Hilfe auf Raten

Eine weitere Rate gibt es beim Dach, den Rest wenn der Schlüssel zur Eingangstür umgedreht wird. "Da werden die Dinge dann erledigt. Mittlerweile weiß ich, wie es dort läuft", sagt Grandits. Die Lage in Burkina Faso habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert. An den Hauptverkehrsrouten gibt es jetzt Strom und auch sonst habe sich die Situation für die Bevölkerung etwas verbessert.

Hilft Franz Grandits nicht in Sachen Afrika, dann lehrt er Flüchtlingen in Stinatz Deutsch. Aus Burkina Faso haben sich noch kaum Leute in Richtung Europa aufgemacht, meint Grandits. "Aber in den Nachbarländern fängt es schon an, es wird nicht mehr lange dauern."

Mit seinem Verein will er weiterhin die Lage in dem afrikanischen Land verbessern, "es gibt noch viel zu tun", sagt der 80-Jährige.

www.hilfedirekt.at

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