Caritas eröffnet in Eisenstadt Quartier für Obdachlose

Edith Pinter, Caritas Direktorin.
Im "Haus Franziskus ZufluchtsRaum" können bis zu zehn Personen Aufnahme finden.

Die Caritas Burgenland betreibt ab Jänner in Eisenstadt ein Quartier für Obdachlose. Im "Haus Franziskus ZufluchtsRaum" können bis zu zehn Personen Aufnahme finden, erläuterte Caritasdirektorin Edith Pinter bei der Präsentation am Mittwoch. Das Sozialreferat des Landes stellt für den vorerst einjährigen Betrieb 100.000 Euro zur Verfügung, teilte Landesrat Norbert Darabos (SPÖ) mit.

Aufgenommen werden volljährige, burgenländische Männer und Frauen, die akut obdachlos oder wohnungslos sind, so Darabos. Der Kostenbeitrag pro Person und Nacht betrage maximal zwei Euro, berichtete Pinter.

"Sozialarbeiter stehen den Menschen bei, führen Gespräche, analysieren gemeinsam das Wie und Warum der Notsituation und suchen nach Möglichkeiten, um einen Weg zurück in die Normalität, in ein selbstständiges Wohnen und Leben, zu finden", beschrieb die Caritasdirektorin das Angebot.

24 Stunden geöffnet

Die Unterkunft ist täglich 24 Stunden geöffnet, Caritasmitarbeiter seien ständig verfügbar. "Akutaufnahmen können auch an Wochenenden und an Feiertagen erfolgen", so Pinter. zur Verfügung stehen jeweils zwei Räume für Männer und für Frauen und ein Raum mit sechs Betten für Notunterbringungen. Im Gebäude, das über WLAN-Zugang verfügt, befinden sich auch ein Aufenthaltsraum sowie eine Tee- und Waschküche und nach Geschlechtern getrennte Sanitäranlagen.

Für die betreuten Personen soll möglichste rasch eine Tagesstruktur geschaffen werden. "Deshalb ist es wichtig, dass sie für selbst sich selbst sorgen - dass sie selbst kochen, dass sie selbst ihre Wäsche waschen", erläuterte die Caritasdirektorin.

Am Beginn des Aufenthalts stehe ein Beratungsgespräch. Ob jemand aufgenommen wird, beraten die Betreuer im Team. Betroffene sollen so schnell als möglich und bestmöglich, eigenverantwortlich ihre Leben wieder selbst in die Hand nehmen können, erläuterte Pinter.

"Versteckt und verdeckt"

Ausschließungsgründe für die Aufnahme seien starke Drogenabhängigkeit oder psychische Erkrankungen. Solche Menschen bräuchten professionelle Hilfe. Dies könne mit einer normalen sozialarbeiterischen Ausbildung nicht geleistet werden, meinte Pinter.

Er gehe davon aus, dass das Projekt mehrere Jahre weitergeführt wird, sagte Darabos: "Wir haben im Burgenland vielleicht ein kleineres Problem, was die Obdachlosenfrage betrifft, als in Wien, in einer Großstadt. Aber es ist da und es ist sehr versteckt und verdeckt da. Es geht hier um Menschen, die aus verschiedensten Gründen in die Obdachlosigkeit gekommen sind und denen sollte man auch helfen."

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